Konferenz

1st International Sustainability Conference

keyvisual blattVom 17. bis 18. Februar 2009, im Vorfeld der Weltleitmesse BioFach, fand im CongressCenter Ost der NürnbergMesse die erste International Conference on Sustainable Production, Trade, Consumption and Lifestyle statt. 246 Vertreter aus 14 Ländern nutzten das Branchenforum, um sich über ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit auszutauschen – gerade mit Blick auf zukünftige Generationen eines der großen Themen dieser Zeit und wichtiges Ziel.

 
 
 
Plädoyer für mehr Kooperation, Innovation und schnelles Handeln
Soziale und nachhaltige Geschäftsmodelle im Fokus

Das Themenspektrum reichte von Nachhaltigkeit und Handel über die Notwendigkeit sozialer Geschäftsmodelle bis hin zu Konflikten zwischen Wirtschaftswachstum und globalem ökologischen Gleichgewicht.
„Mit der International Sustainability Conference erweitern wir das Portfolio der NürnbergMesse um ein Thema, das bestens zu unserer weltweiten BioFach-Familie passt. Die tolle Resonanz der Teilnehmer bestätigt uns darin, der Branche einen solchen internationalen Kommunikationstreffpunkt anzubieten. Wir tragen damit der globalen Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) Rechnung.
Als Einstimmung auf die Weltleitmesse für Bio-Produkte, die BioFach, haben wir zwei erfolgreiche und Impuls gebende Kongresstage und höchst inspirierende Gäste erleben dürfen“, erklärt Heike Slotta, Projektleiterin der Sustainability Conference. „Wir danken unseren Partnern, UNEP/Wuppertal Institute Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) und der International Social and Environmental Labeling Alliance (ISEAL) sowie allen Medienpartnern, Sponsoren und Supportern, und freuen uns schon jetzt auf 2010!“

Konsumverhalten und Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand

Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor der UNO Umweltorganisation UNEP, forderte in seiner Eröffnungsrede neben intelligenten Lösungen zur Reduzierung der globalen Umweltprobleme auch eine neue Genügsamkeit. Weniger Konsum führe zu weniger Umweltverbrauch. Alexander Müller, stellvertretender Direktor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, präsentierte in seinem Kongressbeitrag Erkenntnisse zu Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und Auswirkungen der Klimaveränderung, die die Notwendigkeit schnellen Handelns deutlich aufzeigten. Nach Ansicht der Sprecher könne die derzeitige Wirtschaftslage gezielt genutzt werden, um innovative Geschäftsmodelle und damit weitere Märkte für umwelt- und sozialverträgliche Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Der Berater des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus, Hans Reitz, empfahl den Teilnehmern, im eigenen Unternehmen verstärkt Werte des Social Entrepreneurship zu leben.

Nachhaltigkeit und CSR als Basis zukunftsweisender Geschäftsmodelle

Zahlreiche Gesprächsrunden der Konferenz machten deutlich: Halbherzige CSR-Strategien greifen nicht nur zu kurz, sondern schaden letztlich auch dem Image des Unternehmens. Nur Unternehmen mit der Bereitschaft, das Kerngeschäft konsequent auf der Grundlage von Corporate Social Responsibility (CSR) zu entwickeln und die Konzepte entsprechend umzusetzen, können zukünftig im Markt Glaubwürdigkeit erzielen. Dies gilt auch für die öffentliche Hand, die mit 16 % des Weltsozialproduktes über eine starke Einkaufsmacht verfügt.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitskonferenz stellten eine Reihe von Unternehmen, unter anderem Kraft Foods, Puma, Rewe, Tchibo und die Telekom, ihre Konzepte vor. Hierbei wurden die Herausforderungen deutlich, mit denen multinationale Unternehmen konfrontiert werden, die ganze Produktkategorien in nachhaltige Geschäftsmodelle integrieren wollen. Mittelständische Unternehmen wie zum Beispiel der Naturkosmetikhersteller Laverana oder die-möbelmacher.de, dessen Gründer und Geschäftsführer Herwig Danzer einer der Mitinitiatoren der Sustainability Conference ist, verfügen über mehr Flexibilität und damit auch Innovationskraft. „Die Suche nach einer Kultur der Nachhaltigkeit darf die Augen vor diesen Betriebsgrößen nicht verschließen. Es ist wichtig, die Menschen davon zu überzeugen, dass es auch jenseits der Zertifizierungseuphorie eine Reihe von Betrieben gibt, die einfach aufgrund ihrer Überzeugung verantwortungsvoll und nachhaltig handeln. Einige von ihnen zählen zu den Pionieren, die das Klima erst geschaffen haben, das die großen, internationalen Unternehmen dazu brachte oder auch zwang, über Nachhaltigkeit nachzudenken“, machte Danzer in seinem Vortrag deutlich.

Synergien zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitsbewegungen nutzen

Internationale Experten und Akteure aus verschiedensten Branchen zählten zu den Teilnehmern der Konferenz. Sie alle arbeiten nicht nur mit ganz eigenen Konzepten und Strategien, sondern auch mit unterschiedlichen Labelling-Programmen und Kriterien. „Dieser Austausch war in seiner Art einmalig und zeigte, wie wichtig das Zusammenbringen verschiedener Kreativitäts-Pools ist. Darin liegt jede Menge Potential, gemeinsam Lösungen für die globalen Herausforderungen zu finden“, so Udo Censkowsky, Organic Services, hochzufrieden.

Im Hinblick auf die verschiedenen Labelling-Programme und dazugehörigen Kriterien – für Bio-Treibstoffe gibt es mittlerweile beispielsweise über 100 Standards – waren sich die Teilnehmer einig. Bernward Geier, Direktor Colabora, formuliert es so: „Unterschiedliche Systeme, die die spezifischen Besonderheiten in Industrie und Dienstleistungssektor berücksichtigen, sind sinnvoll. Auf Ablehnung dagegen stießen auf der Konferenz Entwicklungen im Zertifizierungs- und Labellingbereich, die sich gegenseitig im Markt bekämpfen, obwohl sie die gleichen Ziele verfolgen. Auch wurde die starke Spezialisierung auf einen oder wenige Nachhaltigkeitsaspekte wie zum Beispiel den CO2-Fußabdruck kritisch beurteilt. Vielmehr müssten alle Marktteilnehmer noch stärker kooperieren, Nachhaltigkeit ganzheitlicher bewerten und vor allem an einfachen und schnellen Lösungen arbeiten.“
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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der „alten Denkschablonen „. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine „grüne“ Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer „besseren Welt“ verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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