Bewusster Konsum. Nach den Erkenntnissen des bewussten oder nachhaltigen Konsums ist jeder Kauf, den wir machen, ein „moralischer Akt“ – eine Gelegenheit, „mit deinem Geld“ sich für die bessere Welt zu entscheiden, wie du sie sehen möchtest. Uns wird gesagt, dass, wenn wir das nicht mögen was ein Unternehmen tut, sollten wir aufhören ihre Produkte zu kaufen und sie dadurch zwingen, sich zu ändern. Wir glauben, wenn wir den Verbrauchern Transparenz und Information geben, sie die richtige Wahl treffen werden. Aber leider ist das nicht der Weg, wie Kapitalismus funktioniert, es werden Mittel und Wege angewendet, die „nachhaltige Konsumenten“ abholen, bevor sie wirklich bewusst werden.
Conscious consumerism is a lie.
FEEL-GOOD ECONOMICS
Dabei werden die Gruppe der „echten bewussten Konsumenten“, die an der Spitze der Mindset-Pyramide stehen, von den Strategen der Berater, PR- und Werbeindustrie auf unterschiedliche Art sehr geschickt eingebunden oder ausgegrenzt. Dazu werden auch die Stellhebel der wirtschaftlichen Interessen und Wertschöpfungsketten der Sprachrohre wie Blogger, Medien und Markenbotschafter unmerklich entführt oder sogar komplett eingekauft. Siehe Nachhaltigkeits-Magazine, die täglich sogenannte GoodNews wie am Fließband raushauen, garniert mit PR- und Werbefloskeln einer Grünen Wirtschaft, die es so nur sehr begrenzt gibt. Aber auch „grüner“ Wachstumszwang und Fantasien sind hier verbreitet, und die Bezeichnung Qualitätsjournalismus der Nachhaltigkeit wird teilweise sogar als Ablenkungsmanöver bemüht. Ein Hochglanzmagazin hat eine Wirkung von Wahrheit, genauso wie z.B. das Premium-Geschäftsmodell von BMW, die seit Jahren Joschka Fischer als Strategieberater beschäftigen.
Environmentalism, brought to you by Multinational, Inc.
Auch wenn es mit besten Absichten geschieht, und eine ethische Intention ist ein evolutionärer Akt in die richtige Richtung, müssen wir feststellen, dass die komplexen Strukturen unserer Welt von unterschiedlichen Motiven gespeist werden, die oft paradox erscheinen oder auf Manipulation basieren.
So war und ist der sogenannte strategische Konsum keine echte Option, vielleicht sogar gewollt oder auch nicht, eher eine Verblendungsmethode, die auch nie ernsthaft über banale Produktempfehlungen + Slogans hinaus aktiv wurde. Das liegt u.a. im Denken begründet oder der Herkunft derjenigen Protagonisten, die eine Strömung prägen: „Für jemanden der einen Hammer in der Hand hält, sieht in der Welt alles wie ein Nagel aus!“ Soll heissen, wenn jemand sein Leben mit professioneller PR verbracht hat, wird er jede weitere Unternehmung auf dieser Erfahrungs-Grundlage betreiben = Wertschöpfung und Monopole etablieren. Dasselbe gilt auch für Konsumenten: Unsere Einkaufsgewohnheiten sind genau von solchen Agenturen über jahrzehnte beeinflusst worden, die Gedankenstrukturen sind in unserem Einkaufsverhalten gespeichert und ändern sich nur sehr schwer. Interessanterweise gehört die Firma dieser Erfindung „strategischer Konsum“ einer ehemaligen Werbeagentur heute klammheimlich zu 100% der SPD eigenen Investmentfirma. Bewusster Konsum oder Strategischer Konsum? Die Utopisten der Produktempfehlungsplattform stimmen CETA-Abkommen unwissentlich zu, die Plattformmitglieder sind scheinbar ahnungslos dass sie zur SPD-eigenen Strategie gehören… Utopisten stimmen CETA-Abkommen zu?
Conscious consumerism
is a lie
Choosing fashion made from hemp, grilling the waiter about how your fish was caught, and researching whether your city can recycle bottle caps might make you feel good, reward a few social entrepreneurs, and perhaps protect you from charges of hypocrisy. But it’s no substitute for systematic change.
Man kann die Welt nicht ein bischen retten durch naive Einkaufs-Formeln, auch nicht mit akademischen Mindkonzepten und schon gar nicht mit der alleinigen Hoffnung neuer Technologien!
Tatsächlich sind zwei fundamentale Ansätze notwendig, um echten Wandel zeitnah zu erreichen:
1. Systemwandel auf politisch-ökonomischer Basis
2. Augenhöhe und Zusammenarbeit des Politik-Wirtschaftssystems zur gesellschaftlichen Bildung und Förderung für bewusste Menschen durch Aufklärung und Transformationsprozesse. >> The Great Mindshift
Evolutionärer Bewusstseinswandel
Diese Schlussfolgerungen der fehlgeleiteten „Feel Good Economy“ bedeuten absolut nicht, dass alle Versuche und Strömungen proaktiver Menschen und Aktivisten keine Wirkung haben, aber scheinbar fehlt uns die Wahrnehmung und Unterscheidungskraft, dass wir uns permanent in Prozessen von Erfahrungen befinden, die allesamt nötig sind – und Grundlage von Evolution, um von Zeit zu Zeit neue Ebenen zu erfahren und zu erreichen.
Deshalb sind alle Alternativen in allen Formen willkommen, wo sie erfinderisch und kreativ menschliche Potenziale fördern, aber dort transparent, offen diskutiert und gegengesteuert wird, wo manipulative Kräfte sich breit machen. Doch noch immer befinden sich viele Aktivisten und Changemaker in einer gewissen Illusion ihres eigenen Weltbildes und erkennen nicht, wie ihre eigenen Ziele subtil entführt werden:
Konsumkritik und Antikapitalismus sind Teil des Systems geworden!
Der Medienbericht der ZEIT ONLINE führt den Leser vor Augen, dass es für die Welt besser wäre, gesetzliche Regelungen zu schaffen, weil der Konsument nicht in der Lage sei etwas zu ändern. Sehr schlau: Den Aktivposten, also das Verursacherprinzip wird dem Konsumenten angelastet, und tatsächlich ist ein Verantwortungsprinzip nicht von der Hand zu weisen. Aber schon durch die Bezeichnung „mündiger Bürger“ wird die Halbwahrheit als Werkzeug zur Steuerung sichtbar. Der mündige Bürger muss in der Lage sein, Lügen und Fantasie-Versprechen der PR- und Werbeindustrie selbst zu beurteilen, wohl wissend, dass dies unmöglich ist in unseren Alltags-Strukturen. Andererseits wird in demokratischen Prozessen eine direkte Beteiligung des „mündigen Bürgers“ sehr schwer gemacht und ständige Bevormundung wird als logischer Prozess vermittelt.
Und genauso verhält sich das mit wirtschaftlichen Abläufen, wo Lobbyvertreter den direkten Zugang zur politischen Gesetzgebung innehaben und die eigentlichen aktiven Verursacher aus der Wirtschaft in diesem Artikel komplett unerwähnt bleiben. Das ist nicht so dumm wie es aussieht, ganz im Gegenteil, es folgt einer übergeordneten Logik des Neuro-Marketing mit der Botschaft: „Ich will Verbote! Wir leben über unsere Verhältnisse“
Das Ergebnis führt dann aber nicht in Strukturen wie wir sie erwarten würden. Ja tatsächlich ist es wahrscheinlich, dass ein Umbau aufgrund der endlichen Ressourcen bevorsteht, doch dahinter verbergen sich bereits neue Konzepte der Monopolisierung, die aus den Fakten von Grenzen des Wachstums abgeleitet werden und nicht sichtbar sind. Faktisch kommt das dann einer Neuaufteilung gleich, höchstwahrscheinlich auch mit gleichen Vorzeichen: Alte Gewinner wollen auch die Neuen Gewinner bleiben, und agieren nicht unbedingt mit fairen Mitteln.
Welches sind unsere wahren Werte?
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