five human hands on brown surface
Foto von Clay Banks

Integrierte Nachhaltigkeit

daniel siebenIntegrierte Nachhaltigkeit basiert auf der persönlichen Erfahrung und der wissenschaftlichen Erkenntnis der Subjektivität der Wirklichkeit und ihren Konsequenzen für das menschliche Denken und Handeln. Galt vor der Quantenphysik noch uneingeschränkt der Glaube an eine objektiv-materielle Wirklichkeit als wahrheitsgemäße Sichtweise, kann aufgrund der Vielzahl von wissenschaftlichen Bestätigungen einer subjektiv-konstruktivistischen Realität, wie z.B. durch die Hirn- und Bewusstseinsforschung, der maßgebliche Einfluss des Individuums auf seine eigene Wahrnehmung der Wirklichkeit kaum noch verdrängt werden.

Individuelle Wahrnehmung der Wirklichkeit

Die eigenen Gedanken, Gefühle, Überzeugungen und Einstellungen prägen die Wahrnehmung und Interpretation von Personen und Ereignissen. Sie reflektieren dadurch in der Außenwelt die eigene Innenwelt.

Im gängigen Konzept für nachhaltige Entwicklung findet dennoch die Interaktion von Subjekt und Objekt keine Berücksichtigung. Die reine Außenweltorientierung ignoriert die Zusammenhänge von subjektiver Innen- und objektiver Außenwelt und wird damit zum festen Bestandteil des Problems, die komplexen inneren und äußeren Ursachen für nicht-nachhaltiges Denken und Handeln nicht zu erkennen.

Auch die Wirtschafts- und Finanzkrise ist Ausdruck der Reibung des alten Glaubens an dem neuen Bewusstsein der integrierten Wirklichkeit, in der es keine feste Trennung von Subjekt und Objekt bzw. Innen- und Außenwelt gibt. Die vermeintliche Lösung und tatsächliche Intensivierung der Wirtschafts- und Finanzkrise durch etablierte Denk- und Verhaltensmuster zeugt daher von sturem Festhalten an vergangenheitsorientierten Erfahrungen, anstatt diese lernfreudig und offen für neue Prozesse loszulassen und sich als Individuum und Gesellschaft weiter zu entwickeln.

 

Evolution des menschlichen Bewusstseins

Im Gegensatz zu einem materialistischen Menschenbild, das den Menschen retrospektiv gegenwärtig am Ende seiner Bewusstseinsentwicklung sieht,  befindet er sich in einem integrierten Menschenbild mittendrin, d.h. an der Schwelle zur Erkenntnis der Verbundenheit von Innen- und Außenwelt.

Allein der ständige Vergleich der neuen Krisenphänomene mit bekannten Erfahrungen, das beharrliche Einordnen der Krise in vertraute Kategorien und das Bekämpfen mit in der Vergangenheit bewährten Methoden, zeigt die vielfach mangelnde Bereitschaft, sich auf die nun auch im realen Alltag sichtbar werdende integrierte Wirklichkeit einzulassen.

Das auf Konsum und Besitz, Marktmacht und Wirtschaftswachstum aufgebaute nicht-nachhaltige Gesellschaftsmodell verliert dennoch kontinuierlich an Glaubwürdigkeit und Vertrauen, da es nicht mit der integrierten Wirklichkeit vereinbar ist. Nur unter der Prämisse der gegenseitigen Trennung in einer objektiv-materiellen Realität ist ein gegenseitiges Konkurrieren und Ausbeuten sinnvoll und möglich.

 

Das „Bewusstsein“ des Marktes

Der Markt steht in dem Bewusstsein von Konkurrenz und Selektion für die Trennung von Innen- und Außenwelt. Der ökonomische Existenzkampf soll dennoch Wohlstand für alle schaffen. Um diese Illusion – tatsächlich ist der Markt ein Verteilungsmechanismus – nicht zu entlarven, wird (dauerhaftes) Wirtschaftswachstum – eine weitere Illusion – benötigt.

Das Erbe des bürgerlich-liberalen Aufklärungsideals unserer Kultur hilft uns dabei, sowohl Freiheit als auch Verantwortung für das eigene Denken und Handeln in einer integrierten Wirklichkeit zu übernehmen. Der individuelle und kollektive Erkenntnisprozess ist der bis heute andauernde Weg der Befreiung des Individuums aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Denn in einer maßgeblich subjektiv geprägten Realität kann die Verantwortung für das eigene Leben nicht mehr glaubwürdig auf andere Menschen oder externe Einflüsse abgeschoben werden. Auf Kosten von anderen Menschen zu leben, heißt daher, keine Verantwortung für sich und sein Denken und Handeln zu übernehmen und die integrierte Wirklichkeit nicht zu verstehen.

Das Beratungsangebot für eine integrierte Nachhaltigkeit berücksichtigt die vielfältigen Zusammenhänge von Innen- und Außenwelt, Subjekt und Objekt. Dadurch können neue Wege beschritten und Sichtweisen erschlossen werden, die für Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen in nachhaltige Denk- und Verhaltensmuster umgewandelt werden können.

 

Ökonomie des Geistes – Eine Synthese von Nachhaltigkeit und Bewusstsein

Weitere Informationen zum integrierten Nachhaltigkeitskonzept erhalten Sie auf Anfrage oder in meiner Dissertation, veröffentlicht im VDM Verlag als „Ökonomie des Geistes – eine Synthese von Nachhaltigkeit und Bewusstsein“.

D7 – Daniel Sieben | info@danielsieben.de

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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der „alten Denkschablonen „. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine „grüne“ Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer „besseren Welt“ verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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