European Union, 2013
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Investitionen in grüne Infrastruktur

European Union, 2013Umweltpolitik: Investitionen in grüne Infrastruktur bringen vielfachen Nutzen für Natur, Gesellschaft und Menschen. Die Europäische Kommission hat eine neue Strategie angenommen, die die Nutzung von grüner Infrastruktur fördern und sicherstellen soll, dass die Stärkung natürlicher Prozesse zu einem systematischen Bestandteil der Raumplanung wird. Grüne Infrastruktur ist ein bewährtes Instrument, das durch Rückgriff auf die Natur ökologische, wirtschaft­liche und soziale Nutzen erbringt.

Statt des Baus von Infrastruktur zum Hochwasserschutz könnte eine auf grüner Infrastruktur basierende Lösung beispielsweise darin bestehen, dafür zu sorgen, dass bei schweren Regenfällen das überschüssige Wasser von einem natürlichen Feuchtgebiet aufgenommen werden kann.

EU-Umweltkommissar Janez Potočnik erklärte: „Die Schaffung von grüner Infrastruktur ist häufig eine gute Investition für Natur, Wachstum und Beschäftigung. Wir sollten der Gesellschaft, wo dies wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist, Lösungen anbieten, die, statt der Natur zu schaden, mit dieser zusammenwirken.“

Grüne Infrastruktur ist häufig kostengünstiger und dauerhafter als durch konventionellen Hoch- und Tiefbau geschaffene Alternativen. Parks mit großer biologischer Vielfalt, Grünflächen und Frischluftkorridore können beispielsweise die negativen Folgen sommerlicher Hitzewellen verringern. Neben den Vorteilen für die Gesundheit und die Umwelt erbringt grüne Infrastruktur auch vielfachen sozialen Nutzen, schafft Arbeitsplätze und macht die Städte zu attraktiveren Lebens- und Arbeitsstätten. Und sie ermöglicht es wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, selbst in Städten zu gedeihen.

Die eingeleitete Strategie umfasst folgende Schwerpunkte:

Förderung grüner Infrastruktur in den wesentlichen Politikbereichen wie Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Gewässer-, Meeres-, Fischerei-, Regional- und Kohäsionspolitik, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, Verkehrs- und Energiepolitik, Katastrophenschutz und Landnutzung. Bis Ende 2013 wird die Kommission Leitlinien ausarbeiten, um zu zeigen, wie grüne Infrastruktur in die Durchführung dieser Politiken im Zeitraum 2014-2020 einbezogen werden kann.

  • Verbesserung der Forschung, der Daten- und Wissensgrundlage und Förderung innovativer Technologien, die grüne Infrastruktur begünstigen.
  • Verbesserung des Zugangs zu Finanzierungsmitteln für grüne Infrastrukturprojekte – die Kommission wird gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank bis 2014 eine Fazilität der EU zur Unterstützung grüner Infrastrukturprojekte errichten.
  • Förderung grüner Infrastrukturprojekte auf EU-Ebene – die Kommission wird bis Ende 2015 in einer Studie die Möglichkeiten für die Entwicklung eines EU-weiten Netzes grüner Infrastruktur prüfen.

Nächste Schritte
Bis Ende 2017 wird die Kommission die bei der Entwicklung von grüner Infrastruktur erzielten Fortschritte prüfen und einen Bericht über die bisherigen Erfahrungen veröffentlichen, der auch Empfehlungen für künftige Maßnahmen enthält.

Hintergrund
Die Landschaft Europas wird tagtäglich weiter durch Zersplitterung, Veränderungen und eine immer intensivere Flächennutzung infolge menschlicher Tätigkeiten geprägt. Durch das Wachstum der Städte und den Bau von Straßen und Energieinfrastrukturen wurden wertvolle Ökosysteme geschädigt und zersplittert, die dort angesiedelten Habitate und Arten beeinträchtigt und die räumliche und funktionale Kohärenz der Landschaft gemindert. Geschädigte Ökosysteme weisen in der Regel einen geringeren Artenreichtum auf und können nicht dieselbe Palette an Dienstleistungen erbringen wie gesunde Ökosysteme. Diese Dienstleistungen haben aber einen direkten Nutzen für unsere Wirtschaft, weshalb Investitionen in grüne Infrastruktur wirtschaftlich sinnvoll sind.

Investitionen in grüne Infrastruktur sind in der Regel sehr rentabel. Bei einem Projekt zur Wiederherstellung der Auenlandschaft an der Elbe in Deutschland beispielsweise haben die Verlegung von Deichen, Investitionen in an Überschwemmungsgebiete angepasste landwirtschaftliche Verfahren und der Bau von Fischtreppen Vorteile erbracht, die bis zum Vierfachen der Kosten betrugen. Durch Einbeziehung weiterer Vorteile, die nicht beziffert wurden (Freizeitmöglichkeiten, Hochwasserschutz und CO2-Einsparungen), würde sich dieser Wert noch weiter erhöhen.

Elemente grüner Infrastruktur in Städten wie begrünte Dächer, Parks und grüne Korridore sind der menschlichen Gesundheit förderlich, tragen zur Lösung sozialer Probleme bei, ermöglichen Energieeinsparungen und erleichtern den Wasserabfluss. Eine bessere Infrastrukturplanung trägt auch zu einer effizienteren Mobilitäts- und Gebäudepolitik bei.

Die Mitteilung über grüne Infrastruktur stützt sich auf den Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa und die Biodiversitätsstrategie der EU bis 2020 mit dem Ziel, die Nutzung grüner Infrastruktur in Europa und Investitionen in diese zu fördern.

Weitere Informationen:

Link zur Mitteilung und zum Bürger-Info: PDF Doc

www.ec.europa.eu/environment

Ein neuer Videobeitrag zu grüner Infrastruktur:

https://www.tvlink.org
 

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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der „alten Denkschablonen „. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine „grüne“ Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer „besseren Welt“ verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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