Konferenz für nachhaltiges Handeln 2012

Casino Global Cover
Leuphana University

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Es ist Zeit, die Kugel ins Rollen zu bringen – Zeit für mehr Nachhaltigkeit. Dass allein Wirtschaftswachstum Wohlstand bringt, hält der renommierte Autor Meinhard Miegel für einen Irrglauben. Er plädiert für eine neue Wohlstandsdefinition, die sich nicht nur auf materielle Güter bezieht. Auf der „Leuphana Konferenz für nachhaltiges Handeln 2012“ vom 28. Februar bis 1. März stellt er seine Thesen zur Diskussion.

Profi-Player wie der Wachstumskritiker Harald Welzer oder Jakob von Uexküll, der Stifter des Alternativen Nobelpreises, füllen die wissenschaftlichen „Arenen“. Sie beleuchten die Zielmarke der Nachhaltigkeit aus ihrer Position und berichten über den aktuellen Stand der Forschung. So werden die Karten neu gemischt und Perspektiven eröffnet.

Rund 1.800 Erstsemester-Studierende der Leuphana Universität Lüneburg stellen während der Konferenzwoche ihre Projektarbeiten vor. Die diesjährige Veranstaltung trägt den Titel „Casino global“. Namhafte Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft halten Vorträge und diskutieren mit den Studierenden. Auch Harald Welzer, der mit seiner Stiftung „FuturZwei“ zu nachhaltigem Leben ermutigt, wird zu den Studierenden sprechen.

Das Konferenz-Logo stellt die Frage: Verspielen wir unsere Zukunft? Und fragt die Universität: Wo kann Wissenschaft Nachhaltiges bewirken? Der einarmige Bandit spannt den Bogen von der industrialisierten Landwirtschaft über Börsenspekulationen bis zur Energiewende. Die drei Walzen des Glücksspiels kombinieren die Symbole für Fleischkonsum, fallende Aktienkurse, für Atom- aber auch Windkraft. Eine Brise der Veränderung im Casino Global? Nachwuchswissenschaftler tragen Verantwortung – auf der Leuphana Konferenz für nachhaltiges Handeln 2012.

Die Welt retten – und trotzdem Spaß haben

Nachhaltigkeit – da denken viele automatisch an Probleme wie den Klimawandel, bedrohte Tierarten und schwankende Finanzsysteme. “Die Lösung liegt im Verzicht” – sagen da die einen. “Wir können die Welt retten und trotzdem Spaß haben” – sagen die anderen. Das Programm am Mittwochabend gibt den Optimisten recht. Es beweist: Nachhaltigkeit schmeckt, sieht gut aus, ist unterhaltsam und tanzbar.

Im Café Neun können Topfauslecker und Feinschmeckerinnen einem Kochprofi in die Pfannen schauen. Der Bio-Caterer Matthias Carl zeigt euch, wie ihr eure Mitbewohner nachhaltig satt bekommt.

Selbst gestrickte Labberpullis und Kleider, die an Kartoffelsäcke erinnern – So sah Ökomode früher aus. Heute ist das anders. In Hörsaal 2 könnt ihr sehen, wie eure Kommilitonen zu Models werden. Während der Eco-Fashion-Show präsentieren sie, was sich sechs Fair-Trade-Label haben einfallen lassen: Mode für Nachhaltigkeits-Helden, die gut aussehen wollen.

Roter Teppich, Blitzlicht-Gewitter und ganz großes Kino – Das gibt es nicht nur auf der Berlinale. Das Casino Global präsentiert am Mittwochabend gleich zwei Film-Highlights. Im Hörsaal 4 bringt Regisseur Erwin Wagenhofer die Skandale der Finanzwelt auf die Leinwand. Seht seinen Dokumentarfilm “Let´s make money” und diskutiert mit ihm via Skype über die Inhalte. In Hörsaal 3 lassen Nachwuchs-Filmemacher Babys in Öl baden. Die Studierenden des Seminars “Theorie und Praxis filmischer Nachhaltigkeitskommunikation” zeigen ihre 3 Kurzfilme zum ersten Mal in der Öffentlichkeit.

Im Hörsaal 1 dreht sich alles ums Internet. Aber Achtung: Diese Veranstaltung ist nicht nur für Piraten, WikiLeaks-Informanten und Computer-Nerds interessant. Jeder der einen Rechner hat, kann etwas bewegen. Unter dem Titel „Digitale Demokratie//: Du hast die Macht. Du bist frei. Du bist online.“ sprechen die ehemalige Microsoft-Managerin Anke Domscheit-Berg und Christian Stöcker, Ressortleiter Netzwelt bei SPIEGEL ONLINE, über vermeintliche und tatsächliche Freiheiten im Netz
Das Café PlanB ist perfekt, um über Konsum- und Wachstumskritik zu sprechen. Niko Paech fragt euch dort: „Haben oder Sein – (k)eine Frage des Lebensstils?“

Wo trifft eine weltweit vernetzte Wissenschafts-Community auf Studierende aus Lüneburg? Auf dem Leuphana Sustainability Summit vom 29. Februar bis zum 2. März 2012 – inmitten der Konferenzwoche. Hier treten die Forscher von heute mit den Tonangebern von morgen in einen einzigartigen Dialog über den transdisziplinären Weg in die Nachhaltigkeit. Unter ihnen auch der Vordenker eines Wohlstands ohne Wachstum Tim Jackson und Kersten-Karl Barth, Direktor für Nachhaltigkeit bei der Siemens AG.

Heute – das ist 20 Jahre nach Rio und der Geburt der Agenda 21. Es ist Zeit Bilanz zu ziehen. Auf dem Lüneburger Campus befruchten sich Renommierte ihres Fachs auf vier Forschungsfeldern: Biodiversität, globale Nachhaltigkeitspolitik, unternehmerische Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Um mit Praktikern und der Zivilgesellschaft ins Gespräch zu kommen, „verlassen sie den Elfenbeinturm der Wissenschaft”, so Prof. Dr. Harald Heinrichs, Organisator des Summit. Dabei nehmen Sie den Nachwuchs mit, etwa in die Plenary Sessions. Die prominentesten Reden und großen Podiumsdiskussionen sind nicht nur zum Zuhören, sondern zum Mitreden geöffnet. Namhafte Gäste des Sustainability Summit gehen in die Workshops der Konferenzwoche und tauschen sich mit Erstsemestern über neue Denkansätze aus. Sie schreiben den kommenden 30 Jahren eine Schlüsselrolle zu – die Studierenden halten sie in ihren Händen.

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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der “alten Denkschablonen “. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine “grüne” Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer “besseren Welt” verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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