Nachhaltige Geldanlage ist auf dem Vormarsch: Im deutschsprachigen Raum hat sich das nach nachhaltigen Kriterien verwaltete Fondsvermögen seit 2002 mehr als verdoppelt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) hervor.
Nachhaltige Geldanlagen auf dem Vormarsch – Plus 120 % seit 2002
Während die Fondsbranche in 2002 noch rund 5,5 Milliarden Euro in den so genannten Öko-Fonds verwaltete, waren es Ende des vergangenen Jahres bereits 12,4 Milliarden Euro. Im Rahmen der Studie wurden 36 Vermögensverwalter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem Marktanteil von über 80 Prozent befragt. Insgesamt verwalten die Schweizer laut Umfrage im eigenen Land rund 6,8 Milliarden Euro in nachhaltigen Fonds. Davon stammt rund die Hälfte (54 Prozent) von institutionellen Investoren. "In der Schweiz redet der Staat nicht nur von Nachhaltigkeit – er handelt auch vorbildlich. Dementsprechend erklärt sich das höhere Volumen. Auch ohne gesetzlichen Druck, wie er durch die Publikationspflicht beispielsweise in Deutschland besteht, überzeugt nachhaltiges Investment," so Frank Wettlauffer, Vorstand der Sarasin Wertpapierhandelsbank. Die Deutschen bringen es auf 4,1 Milliarden Euro, von denen 59 Prozent von Großinvestoren kommen, und die Österreicher rund 1,2 Milliarden Euro. Laut FNG handelt es sich bei einem "nachhaltigen Investment" um eine Geldanlage, bei der neben dem wirtschaftlichen Aspekt auch soziale und ökologische Faktoren berücksichtigt werden. Doch selbst dabei gibt es noch Schattierungen: So gaben die Deutschen an, 35 Prozent der Mittel nach dem Ausschlussprinzip zu managen. Unternehmen, die gegen bestimmte Prinzipien verstoßen, kommen also gar nicht erst in die Fonds. Für 17 Prozent gilt das Prinzip "Best of Class": Aus jeder Branche werden dabei die Vertreter ausgewählt, die die nachhaltigen Kriterien am besten einhalten. In der Schweiz werden gut drei Viertel (70 Prozent) aller Fonds nach dem Best-of-Class-Prinzip verwaltet.
Quelle: FNG