Sustainable Electronics Report 2014
Sustainable Electronics Report 2014”

Sustainable Electronics Report 2014

Sustainable Electronics Report 2014In Zusammenarbeit mit Friends of the Earth Netherlands hat Rank a Brand 20 Elektronikmarken auf ihre Maßnahmen zum Klimaschutz, Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen in der Produktion untersucht. Unter den Herstellern von Smartphones, Tablets, Computern oder Fernsehgeräten erhielt nur das niederländische Start-up Fairphone das Prädikat „empfehlenswert“.

Die etablierten Hersteller schneiden auf breiter Front enttäuschend ab. Lediglich Apple und Nokia konnten zumindest in Ansätzen überzeugen. Angesichts der beträchtlichen Umwelt- und Sozialauswirkungen der Elektronikindustrie fallen die Resultate der Untersuchungen sehr finster aus. Trotz diverser Skandale rund um die Produktionsbedingungen hat sich bisher zu wenig getan. Alle Ergebnisse haben wir im Detail im “Sustainable Electronics Report 2014” zusammengefasst.

Alle untersuchten Hersteller berichten über Nachhaltigkeit, jedoch sind 75% der Hersteller auf dem Greenwashing Alert gelistet.

Zu lediglich 21% lieferte die Nachhaltigkeitsberichterstattung der untersuchten Hersteller positiv bewertbare Angaben bezüglich der entwickelten Bewertungskriterien zum Klima- und Umweltschutz sowie Arbeitsbedingungen in der Produktion. 75% der Hersteller blieben demgegenüber entweder insgesamt, oder mit Bezug auf einen der Themenbereiche zu Fairness, Klima- oder Umweltschutz zu oberflächig in der Berichterstattung. Bei Herstellern wie HTC, Microsoft oder Nintendo liegt der Verdacht nahe, dass Nachhaltigkeit nicht substantiell, sondern vorrangig kommunikativ angegangen wird.

Kein Hersteller kann fair produzierte Produkte gewährleisten

Die Untersuchungsergebnisse lassen eindeutig vermuten, dass das Thema menschenwürdige Arbeitsbedingungen im Vergleich zum Klima- und Umweltschutz den höchsten Stellenwert besitzt. 19 der 20 untersuchten Elektronikmarken informieren über den Gebrauch eines Verhaltenskodexes für Zulieferer. Abgesehen von Fairphone und HP nutzt jedoch keiner der Hersteller einen Kodex bei dem alle ILO Kernarbeitsnormen für Zulieferbetriebe verpflichtend sind.

Über die Resultate der umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Fabriken berichten ebenfalls nur HP und Fairphone schlüssig. Jedoch auch diese beiden Hersteller können nicht den Nachweis liefern, dass zumindest die Hälfte der Gesamtproduktion entsprechend der Arbeitsnormen im Verhaltenskodex fair hergestellt wurde – einschließlich eines zum Leben ausreichenden Gehalts.

Beim Thema Konfliktmineralien ergibt sich ein ähnliches Bild. 85% der untersuchten Hersteller wirken zwar in mindestens einer Initiative mit, um den Notwendigkeiten zur Verbesserung des Arbeitnehmer- und Umweltbedingungen beim Abbau von Metallen und Mineralien nachzugehen. Nur Fairphone und Apple können jedoch aufweisen, dass mindestens eines der verarbeiteten Mineralien konfliktfrei bezogen wird.

Insgesamt überzeugen in Ansätzen nur Fairphone, HP und Apple. Dies sind gleichzeitig auch die einzigen drei Hersteller, die ausführliche Listen aller beauftragten, direkten Zulieferer sowie Schmelzhütten veröffentlichen.

Licht und Schatten beim Klimaschutz

Alle untersuchten Hersteller berichten über Maßnahmen zum Klimaschutz. 80% veröffentlichen zudem eine aussagekräftige Klimabilanz. Die knappe Mehrheit der Hersteller (55%) kann weiterhin mit einer Verringerung der Treibhausgasemissionen in den eigenen Betriebsbereichen überzeugen.

Mit Bezug auf Maßnahmen, die den Klimaschutz in der Produktionskette betreffen, können jedoch nur sehr wenige Markenhersteller überzeugen: Lenovo, HP und Nokia. Ein gleiches Bild ergibt sich bei der Formulierung weiterer Klimaschutzziele: Nur Sony, Philips, Microsoft und Dell sind in diesem Punkt überzeugend. Mit Blick auf den Gebrauch von erneuerbarer Energie lichtet sich das Feld schließlich so sehr, dass nur noch ein Hersteller überzeugt. Apple bezog im Jahr 2013 zu 75% erneuerbare Energie und lässt damit alle anderen Markenhersteller deutlich hinter sich.

Viele offene Fragen zum Umweltschutz

Die Themen zum Umweltschutz weisen im Vergleich zum Klimaschutz und Arbeitsbedingungen ein noch stärkeres Schattendasein auf. Bisher kann beispielsweise kein Hersteller aufzeigen, dass alle der folgenden schädlichen Chemikalien nicht mehr verarbeitet werden: PVC, bromierte Flammschutzmittel, Beryllium, Antimon und Phthalate. In Bezug darauf erfüllen Nokia und Motorola noch am ehesten die Erwartungen. Diese Hersteller haben zumindest jeweils PVC und bromierte Flammschutzmittel aus ihren Produkten entfernt, plus Nokia zudem Beryllium sowie Motorola Phthalate.

Der Schwerpunkt wurde bei den diesjährigen Untersuchungen auf Themen zum Produktlebenszyklus und Müllvermeidung gelegt. Fairphone konnte zu diesen Themen insgesamt am deutlichsten überzeugen. So weist der niederländische Hersteller beispielsweise eine sehr hohe Rücknahmequote von alten Mobiltelefonen in Relation zum Absatz von Neugeräten auf. Gemeinsam mit Samsung ist Fairphone zudem der einzige Hersteller, der zu über 10% recyceltes Plastik in den Geräten verarbeitet. Das Fairphone ist außerdem mit austauschbaren Batterien sowie universellen Ladegeräten ausgestattet. Ebenfalls wird an der Erstellung eines Do-It-Yourself Reparatur Online-Handbuchs gearbeitet und es werden gezielt umweltfreundliche Materialien für die Produktverpackung verwendet. In der Summe bleiben alle anderen untersuchten Hersteller bezüglich solcher Maßnahmen zum Produktlebenszyklus und Müllvermeidung deutlich zurück.

Fazit

Der Weg der Elektronikhersteller zu fairen und umweltfreundlichen Produktionsbedingungen ist noch sehr weit. Erste Schritte in die richtige Richtung sind zwar gemacht. Mehr als ein Anfang ist das allerdings bei weitem nicht. Der stärkste Impuls geht letztlich immer von uns Verbrauchern aus. Gebt den Marken daher euer Feedback. Teilt ihnen mit, dass ihr faire und saubere Elektronik wollt. Wie das geht seht ihr hier.

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www.rankabrand.de

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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der „alten Denkschablonen „. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine „grüne“ Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer „besseren Welt“ verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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