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Foto von Philippe Bout

Zukunft der Baumärkte

Die zweite Jahreshälfte 2009 hat den Baumarkthandel in Deutschland entgegen aller Erwartungen wieder in einem positiveren Licht erscheinen lassen, auch wenn die Wachstumsrate mit etwa 0,5 Prozent noch bescheiden ausfiel. Mit diesem Ergebnis konnten die Experten vor dem Hintergrund der Krise nicht unbedingt rechnen. Aber es hat sich erneut gezeigt, dass sich die Krise für einzelne Branchen sogar belebend auswirken kann, und zwar dann, wenn die Verbraucher aufgrund der finanziellen Lage gezwungen sind, mehr Freizeit zu Hause zu verbringen. Viele Wohnungen und Gärten erhielten daher im Verlaufe des Jahres Verschönerungen, die mit einem Einkauf im Baumarkt ihren Anfang nahmen.

Die Nachfrage stieg in fast allen Warenbereichen. Farben und Malerbedarf wurden besonders häufig nachgefragt ebenso wie bauchemische Produkte oder Baustoffe. Auch bei den Gartensortimenten zeigt die Verkaufskurve ungebrochen nach oben. Der Bereich Elektro, vor allem dank der hohen Nachfrage nach Lampen und Leuchten, die Baustoffe/Bauchemie, Werkzeuge/Maschinen, die Fachabteilung Sanitär/Heizung sowie das Sortiment Eisenwaren und Sicherheitstechnik legten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Besonders erfolgreich waren die Saisonartikel, die mit der stetigen Vergrößerung der Sonderverkaufsflächen beispielsweise für den Oster- und Frühlingsmarkt, für die Halloween-Artikel oder natürlich auch für die Weihnachtszeit Umsätze mit zweistelligen Zuwachsraten aufwarteten.

Auch für das laufende Jahr geben sich die Experten des Baumarkt-Verbandes durchaus zuversichtlich. dass die Ausgaben für die Gestaltung von Haus und Garten nicht so sehr zurückgehen werden. Hoffentlich beinhaltet diese Aussage nicht nur einen Zweckoptimismus, denn es gehört nicht sehr viel Fantasie zur Erkenntnis, dass sich der Verdrängungswettbewerb innerhalb der Branche noch weiter verschärfen wird.

Die „Grenzen des Wachstums“ sind auch im Bereich der Bau- und Heimwerkermärkte erreicht: Die kontinuierliche Flächenausweisung führt zu einer deutlich sinkenden Flächenproduktivität der deutschen Baumärkte. Die Folge sind Discountstrategien „20 %-Aktionen u.a.m.“, die der Marge sehr abträglich sind und zu einer knallharten Rentabilitätsorientierung führen. Auf der anderen Seite sind die Ansprüche der Verbraucher nicht rückläufig, Der Verbraucher fordert heute einen recht günstigen Preis bei einer qualifizierten Beratung. Gerade bei den personengebundenen Leistungs- und Servicemerkmalen zeigt die Branche jedoch größere Schwachstellen, was zukünftig ein großes Problem der Branche sein dürfte. Der gesellschaftliche Modernisierungsprozess wird auch zukünftig von einer ausgedehnten Phase der Individualisierung mit entsprechenden Ansprüchen begleitet werden.

Für den Bereich DIY/Living bedeutet das noch weniger Nachfrage nach Einheitsprodukten, dafür mehr Interesse an smarten Dienstleistungen. Gewinnen werden Produkte, die das Leben der zeitgestressten Kunden erleichtern und auch Frauen wie Senioren als Zielgruppe stärker ansprechen können. Das Bedürfnis der Kunden nach psychologischer Selbstbestimmung wird so ausgeprägt sein, dass sich die Individualisierung und Aufsplitterung in eine Vielzahl von Szenen fortsetzen wird. Anstelle eines Produktes wird somit die Interaktion mit dem Kunden in den Vordergrund gerückt, was für die Baumärkte der Zukunft zur Herausforderung werden wird. Die Integration des Kunden in die Wertschöpfung ist jedoch ein wichtiger Schritt der Branche vom Produktvermarkter zum Lösungsanbieter. Das kann so manchem Unternehmen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Alle diese Überlegungen werden für den Bereich DIY/Living zu neuen Konzepten führen. Warenübersicht und -zugänglichkeit werden wieder im Mittelpunkt stehen. Mit diesen Konzepten werden sogar wieder in der Nachbarschaft Geschäfte gemacht werden können.

Hinzu kommt eine neue Moral in die Märkte. Der Wertewandel ist in vollem Gange. Aber Green Business reicht alleine nicht, die ergänzenden Werte müssen Fairness und Corporate Social Responsibility lauten. Denn gerade die neuen Verbraucher (LOHAS) interessieren sich insbesondere auch für eine nachhaltige Wirtschaft, eine gesunde Lebensführung und für einen ökologischen Lebensstil.

Die Baumärkte von heute haben aber noch ein anderes Problem zu lösen. Denn nicht nur bei den Banken wurde in den letzten Jahren viel heiße Luft produziert. Auch bei den Baumärkten ist eine umfassende Konsolidierung unumgänglich geworden. Der Markt verlangt Macht und Macht verlangt Masse. Wer diese nicht hat, wird schnell zur Masse gemacht. Auf jeden Fall kommt auf die Unternehmen der Branche viel Arbeit zu.

Die Studie von Ulrich Eggert „Die Zukunft der Baumärkte“ widmet sich genau dieser Problematik. Sie zeigt auf 340 Seiten mit 250 Charts vielfältige Strategieansätze auf. Diese reichen von der Entwicklung neuer Profilierungsformate, über neue Preisstrukturen bis hin zum Profi-Geschäft u .v. a. mehr. Ingesamt werden vom bbw -Experten U. Eggert fast 40 Strategieansätze aufgezeigt.
Die Studie kann ab sofort bei bbw-Marketing Liebigstraße 23, 41464 Neuss, Fax 02131/2989721 bestellt werden.

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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der „alten Denkschablonen „. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine „grüne“ Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer „besseren Welt“ verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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