Anne Will im ARD – Leidenschaft ohne Wahrheits-Focus. Ein Lehrstück von Medienwirksamkeit, die nicht durch Fakten darstellbar ist, aber durch Präsenz der Beteiligten. Deutlich und eigentlich für jeden nachvollziehbar ist die Achse Von der Leyen und John Kornblum. Die USA nehmen sich das Recht heraus, das Völkerrecht zu biegen, wo es keine andere Lösung gibt, soweit akzeptabel wenn es um Diktatoren geht, denen man mit Drohungen nicht Einhalt gebieten kann. Jedenfalls schlucken diese Argumente die ahnungslosen Zuschauer – und scheinbar auch die deutsche Regierung und völlig unhinterfragt die ausserordentlich intellektuell wirkende Von der Leyen. Ein Rätsel, wie eine Familienministerin zum Verteidigungsministerium gelangen konnte… der Redeschwall dieser Dame wirkt wie eine Anstrengung, der amerikanischen Linie zu folgen und zu legitimieren. Vor allem Kornblums Haltung der völligen (Schein-) Überlegenheit, Selbstsicherheit und moralischen Überzeugtheit hat Wirkung in der Öffentlichkeit: die Selbstdarstellung und Macht des Stärkeren hat einen Effekt des sympathisierens – das so weit reicht, dass die Fakten untergehen. Und Kornblum greift zur ultimativen Medien-Waffe gegen Michael Lüders (Markus Lanz im ZDF): Antiamerikanismus und Verschwörungstheorie sowie Deutungshoheit der Schuldzuweisungen. Doch auch Jan van Aken verweist auf die Fakten, dass jede Intervention (auch Völkerrechtswidrig) von Afghanistan bis Irak, ob das Ziel glaubhaft für Demokratie und Freiheit war oder nicht ist an dieser Stelle nicht die Frage, aber die Folge waren immer Chaos und Instabilität. Und das sei auch in dem aktuellen Geschehen so. Video ARD…