Es ist nicht einfach ein Buch mehr, dass den Verzehr tierischer Produkte kritisiert, gar missionieren will, oder die neue vegane Fitness und Hard-Body-Kultur ausruft. Bredack hat eine intensive Überholspurkarriere in einem der klassischsten der deutschen Konzerne hinter sich gebracht. Er war – seine Worte – ein echtes Arschloch, ein mieser Familienvater – und: Ein Karnivore vor dem Herrn, hat offensichtlich jahrzehntelang ohne jegliche Reflexion seine Zähne in Fleisch geschlagen; mehr noch: hat sich gemeinsam mit seinen großartigen Managementkollegen lustig gemacht über diejenigen, die für eine reflektiertere Lebensweise eintreten.
Es gab gute Gründe für einen echten Wandel vom Saulus zum Paulus, für ein Buch, das viel mehr ist als ein neuer Veganklassiker. Bredack überzeugt durch seine schonungslose Selbstkritik und die Verbindung veganer Lebensweise mit einem allgemeinen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel.
Das Buch kommt einem gut konstruierten Thriller gleich, ein Kapitel über vegane Einsichten, ein Kapitel Bredack Geschichte, immer schön im Wechsel, oft so, dass ich als Leser weitergetrieben wurde, das Buch kaum zur Seite legen konnte. Und weil Bredack mit seinem Managerjob noch nicht genug hatte, baute er nebenbei noch erfolgreich Geschäfte auf, einen Online-Postkartenservice, das deutschlandweit erste Online-Ticket System für Musicals und später ein Online Portal für Autoreperaturarbeiten, das er leider nicht realisieren konnte. Glücklicherweise hat er heute seinen Sinn, seine Vision in Veganz gefunden, schlappt schon mal Barfuß durch Berlin und konzentriert sich auf die Arbeit unter dem Motto der eigenen Firma: “Wir lieben Leben.”
Fazit: Ein Buch für alle, die Zweifel daran haben, dass unsere Wirtschaft und Gesellschaft auf dem richtigen Weg ist; für alle, die mit ihren eigenen Beiträgen zu einem Wandel inspiriert werden wollen. > Buch-Shop
Ganzer Artikel und Audio-Interview: www.zeuchsbuchtipps.de