Pokénomics” – It’s Pikachu, stupid! Das mobile Augmented Reality-Spiel Pokémon Go steht mit seinem Geschäftsmodell exemplarisch für ein Akkumulationsproblem des gegenwärtigen Kapitalismus. Auch symbolisch zeigt es auf, dass virtuellen Realitäten (Börse + reines Buchgeld) inzwischen mehr Wert beigemessen wird als der Natur oder realen Leistungsgrundlagen. Verbrachte man vormals seine Freizeit mit Bowling oder Kinobesuchen, so floss das ausgegebene Geld an lokale Gewerbetreibende, die damit wiederum Jobs geschaffen haben. Gibt man sein Geld hingegen bei Pokémon Go aus, bei Amazon oder chattet man auf Facebook, fließt dieses fast ausschließlich an die beteiligten Technikkonzerne. Und im Gegensatz zu älteren Großindustrien wie der Automobilwirtschaft kreieren diese nicht nur weit weniger Jobs und nur in Ballungszentren, sondern sie verfügen auch kaum über lokale Anschlussökonomien wie etwa Werkstätten oder Reifenhändler. Das berührt alle Problemkreise die mit dem neuen Zeitalter der Digitalisierung und Artificial Intelligence sowie Industrie 4.0 zu tun haben. Alle Geschäftsmodelle zielen möglichst auf Masse und Konzentration in globalen Grössenordnungen ab, meist mit negierten Nachteilen wie u.a. Steuervermeidung der Grosskonzerne. Mehr…