Innerhalb weniger Tage gibt es wie auf Kommando Berichte über die Startup Szene in Deutschland, und speziell über den Standort Berlin. Wieder mal wirft das ein Licht auf die Unterschiede zu anderen Ländern in Hinsicht Kultur und Mentalität. Dabei war Berlin gerade über diese begrenzte Sichtweise hinausgewachsen, wenigstens in der Aussenwahrnehmung. Nur die Deutschen selbst reden sich wieder klein, wenn auch einige Fakten nicht zu ändern sind. Dazu zählt der Zwang zur Internationalisierung und notwendige Grössenordnung der Zielgruppen, die z.B. in Silcon Valley national und international dem deutschen Standort weit voraus sind.
Eine gewisse Ausnahme ist vielleicht die Gruppe um die Samwer Brüder (Zalando), die keiner sonderlich mag, ausser die Investoren. Die Startupkultur ist aber nicht nur in Berlin zu finden, wenn auch alles was etwas auf sich hält unbedingt den Standort zumindest mit einem Zweitbüro besetzt. Natürlich sind in der Hauptstadt alle Parameter vorhanden, die für Startups wichtig sind, angefangen bei qualifizierten Mitarbeitern vom allem im IT Umfeld. Ganz wichtig die Investoren, die sich hauptsächlich hier in Berlin die Klinke in die Hand geben. Die Infrastruktur, die Unterstützung und das Lebensgefühl geben dieser Entwicklung jede Menge auftrieb.
Startups: Grüne Gründerhauptstadt im Aufwind
Lothar Lochmaier, Wirtschaftsjournalist in Berlin schreibt in seinem Social Banking 2.0 Blog:
Die deutsche Hauptstadt macht nicht nur durch zahlreiche IT- und Internet-Startups von sich Reden. Auch Neugründungen im Bereich der „Green Economy“ sind immer mehr im Kommen. Nach Angaben der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) tummeln sich derzeit etwas mehr als 100 grüne Startups (die Elektromobilität mal eingerechnet): Das macht nicht nur in Berlin, sondern auch bundesweit Hoffnung, im Bereich der grünen Wachstumsökonomien ganz vorne mitzuspielen. Ein kurzer Einblick in die Berliner Startup-Szene verrät, wie viel versprechend und vielfältig die Neugründungen hier sind. > Ganzer Artikel
Berlins Startups: ist die Party vorbei?
Das glaubt jedenfalls die Wirtschaftswoche und schreibt: Rückzüge, Notverkäufe, Pleiten: Nach Jahren des Booms macht sich Realismus in Deutschlands Internet-Hochburg an der Spree breit. Ohne zusätzliches Risikokapital bleibt der Abstand zum Silicon Valley exorbitant. Zog Berlin bis zuletzt immer mehr Investoren und Internet-Freaks an, trennen sich nun offenbar die Großsprecher von den Großartigen. Die Rede ist von Verflogene Euphorie oder “Kein Risikokapital in Berlin”. > Artikel in der wiwo
Deutsche Huffington Post bezieht konstruktive Standpunkte
Mit der Überschrift “Bei Berlins Startups ist die Party vorbei” schreibt die WirtschaftsWoche den längst überfälligen und erwarteten Bashing-Artikel eines großen traditionellen Wirtschaftsblatt zum Thema “Berliner Startup Hype”. Der Artikel enthalte einige gut recherchierte und valide Punkte, aber eklatante Fehler, es fehlen wichtige Fakten, er ist einseitig und enthält eine ordentliche Portion Gehässigkeit.
Die deutsche Wirtschaft und Presse versteht nicht, dass das Scheitern normal und auch wichtig ist. Fail faster. Celebrate failure. Das ist die Mentalität im Silicon Valley. Die besten Unternehmer sind Serien-Scheiterer. Es ist einfach sub-ideal, wenn ein führendes deutsches Wirtschaftsblatt – das einen starken Einfluss auf die Wahrnehmung von Unternehmern in Deutschland hat – einseitig und wenig fundiert über deutsche Startups berichtet. In einem Land, in dem alle Dax30-Unternehmen weniger Wert sind als eine Handvoll relativ junger amerikanischer Technologieunternehmen (ehemalige sog. “Startups”). > Artikel
Startups, Crowdfunding + Social Entrepreneure
Ein vielversprechendes Startup mit internationaler Ausrichtung hat seinen Standort im grössten Dorf der Welt belassen, in München. Bragi ist ein Startup im sogenannten Gadget-Bereich mit einer Technologieentwicklung drahtloser In-Ear Kopfhörer, die mit eine ganzen Reihe von Neuheiten aufwarten kann unter dem Motto „Listen, Track and Communicate”. Bragi hat auf dem freien Markt auf der internationalen Crowdfunding Plattform Kickstarter.com innerhalb weniger Tage 2 Mio eingenommen, dabei ist die geplante Laufzeit der Kampagne gerade mal im ersten Drittel angekommen. Alles richtig gemacht, weil hier in bester Apple Manier (Nachahmung des Erfolgs mit Design-Attributen wie auch bei Nest) vorgegangen wurde. Technologie in Form von “Smart Products” wie sie Apple in der Kombination neuester Technik, geniales Design und verständlicher einfacher Handhabung vormacht, lässt sich immer weltweit vermarkten. Mit Shopping-Konzepten ist das schon um einiges schwieriger. > Kickstarter.com
Es geht immer ums plumpe verkaufen – Shopping Startups
Diese Kategorie ist schon so überlaufen, dass einem schwindlig werden könnte, und sowohl im Ausehen als auch Geschäftsmodelle ähneln sich so sehr, dass manchmal nur marginale Unterschiede sichtbar sind. Die Zuvielheit wirk genauso wie in heutigen Supermärkten kontraproduktiv. Und das nicht nur bezogen auf die Überproduktion von überflüssigen Produkten, sondern auch die Konsumenten sind dieser Fülle überdrüssig, weil überfordernd. Von Notwendigkeit oder Sinnhaftigkeit ganz zu schweigen, tatsächlich ist die Einfallslosigkeit auch unter den Investoren so gross, dass sie Millionen in junge Unternehmen stecken, die z.B. Anglerzubehör auf mehreren Kontinenten anbieten müssen, damit das finanziell Sinn ergibt. Das bedeutet aber, Einzelhandel vor Ort dünnt aus und Preise sind unter Druck für Hersteller und Zulieferer. Das Prinzip Zalando dient keinem ausser den Inhabern und Investoren, die gerade bei Zalando von schwarzen Zahlen immer noch weit entfernt sind, trotz Millionen Umsätzen. Globaler als global kann es nicht werden.
Eine andere Gattung sind Social Startups, die sich einem entgegengesetzten Prinzip verschrieben haben, dem sozialen Zweck in der unternehmerischen Grundausrichtung. „Social-Startups.de“ ist eine Informationsplattform für all diejenigen, die sich für das Thema Social Entrepreneurship (soziales Unternehmertum) sowie nachhaltig innovative Geschäftsideen interessieren, die ein Social Enterprise gegründet haben oder dies noch tun möchten.
Greatest Lessons From a Silicon Valley Entrepreneure
Ein Beispiel wie es im Silicon Valley aussieht, zeigt eine ganz andere Perspektive aus Sicht eines Serien-Gründers, der aus seinem sehr persönlichen Standpunkt erzählt > Kamal Ravikant
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