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Genossenschaften + Solidarischen Ökonomie

Bei ihrer Entstehung vor über 160 Jahren galten Genossenschaften als »Kinder der Not«. Sie organisierten für ihre Mitglieder das Lebensnotwendige, das am Markt entweder überhaupt nicht, in schlechter Qualität oder nicht zu akzeptablen Preisen erhältlich war. Denn mit der industriellen Revolution hatte sich der kapitalistische Warenmarkt herausgebildet und das Leben von Grund auf verändert.

Während die Menschen auf dem Land ihre Nahrungsmittel selbst herstellen konnten, entstand mit der städtischen Arbeiterklasse eine wachsende gesellschaftliche Gruppe von Menschen, die darauf angewiesen waren, ihre Lebensmittel am Markt zu erwerben. Wo dieser Markt versagte, wurde wirtschaftliche Selbsthilfe lebensnotwendig.

 

Demokratie und Selbstverwaltung
Was ist nun das Besondere an Genossenschaften? Zunächst ist eine Genossen­schaft eine demokratische Unternehmensform: Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von der Höhe der eingebrachten finanziellen Einlage. Während die basisdemo­kratische Rechtsform des Vereins – egal ob gemeinnützig oder nicht – ideellen Zwecken dient, geht es bei Genossenschaften um wirtschaftliche Selbsthilfe in Selbstverwaltung.

www.oya-online.de

 

Solidarisches Wirtschaften: Die Wirtschaft muss auf den Werten der Solidarität und Kooperation aufgebaut sein, anstatt sich an Gewinnmaximierung und Konkurrenzstreben zu orientieren.

Ökologische Nachhaltigkeit: Ein respektvoller Umgang und Austausch mit der Natur sind Grundvoraussetzung dafür, dass heutige und zukünftige Generationen leben können. Die natürlichen Ressourcen der Erde dürfen nicht restlos ausgebeutet werden. Energie- und Ressourcenverbrauch der Menschen müssen also nachhaltig zurückgefahren und alternative, erneuerbare Energieformen genutzt werden. Diese dürfen die soziale Gerechtigkeit nicht gefährden.

Soziale Gerechtigkeit: Ein gerechtes Wirtschaftssystem darf nicht auf der Ausbeutung einiger Menschen zur Bereicherung anderer Menschen beruhen. Es muss helfen, Armut zu reduzieren und die absurde Kapitalakkumulation zu verhindern. Produktionsstrukturen und Löhne müssen gerecht sein, Gewinne geteilt, Risiken gemeinsam getragen werden. SÖ kann also sozialer Ausgrenzung entgegenwirken, indem sie faire Arbeit und faires Einkommen schafft, und somit materielle Ungleichheiten ausgleicht.

Demokratie und Partizipation: Die Mitbestimmung aller Mitglieder einer Gesellschaft ist tragendes Element für eine gerechte Gesellschaftsstruktur. Wichtige Organe – Verhandlungs- und Entscheidungsgremien, Firmen, Aktionsgruppen uvm. – müssen also demokratisch und transparent gestaltet sein. Die Partizipation (Teilnahme, Mitgestaltung, Mitsprache) der Einzelnen ist wichtig, um einen permanenten und gerechten Gestaltungsprozess am Laufen zu halten.

Selbstverwaltung: Damit alle dieselben Möglichkeiten zur Mitgestaltung haben, gibt es keine(n) Vorgesetzte(n), keine Chefs, die als Arbeitgebende Entscheidungen über die Entlohnung der Arbeitnehmenden fällen. Stattdessen verwalten die Mitglieder eines solidarischen Unternehmens alle Strukturen selbst und teilen die Verantwortungen.

Mensch im Mittelpunkt jeglichen Wirtschaftens: Der Mensch als Subjekt steht im Mittelpunkt wirtschaftlicher Aktivität, anstelle von individuellem Gewinn- und Machtstreben. Wirtschaft ist für den Menschen da, nicht für das Geld.

Gendergerechtigkeit: Niemand darf aufgrund von Geschlecht und/oder anderer Charakteristika diskriminiert oder übervorteilt werden.

„Regionalisierung“ von Wirtschaftskreisläufen: Um Gewinne nicht übermäßig aus einzelnen Regionen abzuschöpfen, müssen regionale Wirtschaftskreisläufe gefördert werden. Dies trägt sowohl zur sozialen und ökonomischen, als auch zur ökologischen Nachhaltigkeit bei. Lokale und regionale Unternehmen werden verstärkt in Produktionsketten eingebunden. Produktionsketten werden dadurch verkürzt, was sich wiederum positiv auf die Umweltbilanz auswirkt, da übermäßig lange Transportwege reduziert werden.

Kritischer Konsum: Bewusster und kritischer Konsum, der die Prinzipien der solidarischen Ökonomie berücksichtigt und unfaire Produktionsbedingungen hinterfragt, trägt zur Emanzipierung der Gesellschaft von als alternativlos erscheinenden neoliberalen Konsumstrukturen bei.

Gegenseitiger Respekt: Voraussetzung für die Umsetzung von SÖ ist zudem der Respekt der Menschen untereinander, sowie gegenüber ihrer natürlichen Umwelt.

www.ecosolimundo.de

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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der “alten Denkschablonen “. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine “grüne” Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer “besseren Welt” verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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