Mit kollektiver Intelligenz den globalen Herausforderungen begegnen. Der zwölfte State of the Future Report wirft einen optimistischen Blick in die Zukunft. Für weite Teile der Welt werden sich Umwelt und Lebensumstände kontinuierlich verbessern. Zu dieser Einschätzung kommt der größte internationale Think Tank, das Millennium Project der World Federation of United Nations Association, in seinem 12. State of the Future Report für das Jahr 2008.
Jährlich aktualisiert bringt die Studie 15 zentrale globale Herausforderungen auf den Punkt: Wie entwickeln sich die Wasser- und Energiefrage? Auf welchem Stand ist die Bekämpfung der organisierten Kriminalität? Und wie steht es um die Fragen einer globalen Ethik? „Der Report liefert eine systematische Roadmap sowie umfangreiches Zahlen- und Hintergrundmaterial zu allen Themen, denen wir uns stellen müssen,“ so Cornelia Daheim, die für das Zukunftsforschungsunternehmen Z_punkt den deutschen Knotenpunkt des Millennium Projects leitet.
Die aktuelle Ausgabe des Zukunftsberichts wirft eine Bilanz von 12 Jahren international vernetzter Forschung in die Waagschale: Die Autoren Jerome C. Glenn, Theodore J. Gordon und Elizabeth Florescu zeigen auf, dass die Menschen durch den wissenschaftlichen Fortschritt mittlerweile die Fähigkeiten besitzen, um die weltweiten Herausforderungen mit vereinter Kraft zu meistern.
Gleichzeitig warnen sie vor einer Reihe von Risiken, die diese positive Prognose dramatisch beeinflussen können: Ein Großteil der Erde sei weiterhin krisenanfällig, bedingt durch soziale Instabilität und Gewalt, steigende Nahrungsmittelpreise und Energiekosten, sinkende Grundwasserspiegel oder den Klimawandel. Alles in allem sei die heutige Generation aber zum ersten Mal in der Lage, sich weltweit zu vernetzen um globale Verbesserungen herbei zu führen: Via Internet, Mobiltelefonen, Flugverkehr, internationalem Handel und durch Überwindung von Sprachbarrieren werden Ideen mit den entsprechenden Ressourcen verknüpft und Lösungsperspektiven geschaffen. Für weitere Fortschritte seien auf jeden Fall globale Strategien nötig, ohne die zum Beispiel der Klimawandel oder die internationale Kriminalität nicht bewältigt werden können. Doch für solche globalen Strategien bedürfe es noch mehr Einigkeit und Klarheit darüber, in welche Richtung der gemeinsame Weg führt.
Kapitelübersicht – Kurzzusammenfassung
Kapitel I – 15 globale Herausforderungen: Das erste Kapitel enthält eine Beschreibung von 15 globalen Herausforderungen, die durch eine fortwährende Delphi-Befragung und Umfeldmonitoring seit 1996 weiter entwickelt wird. Die Bandbreite der Themen reicht von Geschlechtergerechtigkeit über Demografie bis hin zu Nachhaltigkeit und Klimawandel.
Kapitel II – State of the Future Index: Der State of the Future Index (SOFI) stellt im zweiten Kapitel den Fortschritt der Welt mit Blick auf die nächsten zehn Jahre quantitativ dar. Zur Errechnung einer Verbesserung oder Verschlechterung werden zentrale Kennzahlen zu 29 Variablen wie etwa Alphabetisierungsraten, Zugang zu Wasser, Anzahl der Kriege oder Kindersterblichkeit analysiert. Ergänzend treffen Experten in einer jährlichen Delphi-Erhebung Vorhersagen zu den jeweiligen Variablen.
Kapitel III – Real-Time-Delphi-Methode: Kapitel 3 stellt eine neue und sehr effiziente Methode zum Sammeln und Analysieren von Expertenmeinungen vor: die Real-Time-Delphi-Technik. Ein Online-Verfahren ersetzt das zeitaufwendige mehrstufige Versenden von Fragebögen, um einen Konsens zwischen Experten zu erreichen, durch ein online-basiertes Vorgehen. Alle Antworten werden sofort aktualisiert und sind für alle Teilnehmer einsehbar.
Kapitel IV – Foresight-Arbeit der Regierungen: Staats- und Regierungschefs etablieren immer öfter Strategie- und Foresight-Einheiten, die die Regierungsarbeit unterstützen. Kapitel 4 stellt zehn solcher Abteilungen vor und diskutiert, wie man sie besser untereinander und mit den Foresight-Abteilungen von UN-Organisationen vernetzen könnte, um somit die internationale strategische Koordination zu verbessern.
Kapitel V – Kollektive Energie-Intelligenz: Kapitel 5 diskutiert die Möglichkeiten eines weltweiten Energienetzwerkes und -informationssystems: Ziel ist es, Entscheidungsprozesse in Sachen Energie-Optionen für die politischen Akteure und Energieexperten zu vereinfachen und sie gleichzeitig für die Öffentlichkeit transparenter zu machen.
Kapitel VI – Umweltpolitik und globale Sicherheit: Globale Umweltfragen können mittlerweile nicht mehr losgelöst von nationaler und globaler Sicherheitspolitik betrachtet werden. Kapitel 6 fasst neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, etwa den Umgang mit neuartigen Kriegswaffen, steigender Nachfrage nach natürlichen Ressourcen, Urbanisierung, Klimawandel und mehr.
Über das Millennium Project und den German Node
Das Millennium Project bindet internationale Experten in Konzernen, Universitäten, NGOs, Organisationen der UNO und Regierungen in einen partizipativen Prozess ein und erforscht Wege zur nachhaltigen Gestaltung der Zukunft. Schirmherr ist die World Federation of United Nations Associations (WFUNA). Das Kölner Zukunftsforschungsunternehmen Z_punkt beteiligt sich seit 2001 an den Forschungsaktivitäten des Gesamtprojekts und leitet seit 2003 den German Node, der Vertreter zentraler Institutionen der deutschen Zukunftsforschung vereint.
Link Tipp: The IUCN World Conservation Congress
Anna-Schneider-Steig 2
50678 Köln
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fon: +49.221.355 534.21