Thilo Bodes Resist! Aufruf zum Widerstand

Erinnerungen eines politischen Aktivisten


Mit Thilo Bode hat einer der einflussreichsten Umwelt- und Verbraucherschutzaktivisten eine selbstkritische Bilanz seiner Arbeit und der seiner Branche vorgelegt. „Resist!“ ist ein Aufruf an seine Nachfolger, es besser zu machen als er selbst und die NGOs seiner Zeit: weniger Kompromisse einzugehen und mehr Distanz zur Macht zu halten. Thilo Bode hat in drei Wirkungsfeldern versucht, die Welt besser zu machen. Er war erst in der Entwicklungshilfe, dann als Chef von Greenpeace tätig, bevor er die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch gründete und lange Jahre leitete. Der Rückblick auf seine jahrzentelange Arbeit und die der sogenannten Nichtregierungsorganisationen (NGO) fällt kritisch aus. Die unbequemeren seiner Kritikpunkte und Empfehlungen betreffen die Bereiche Entwicklungshilfe, Umwelt- und Klimapolitik sowie Ernährungs- und Verbraucherschutzpolitik. Entwicklungshilfe findet ohne öffentliche Kontrolle statt, deshalb lässt sich nicht beurteilen, ob sie hilft oder sogar schadet. Es fehlt eine unabhängige Evaluierung der Projekte. Mehr Hilfe ist nicht immer gut, weniger nicht immer schlecht. Der Erfolg von Entwicklungshilfe wird am Erfolg einzelner Projekte gemessen. Dies sagt wenig darüber aus, ob die Hilfe langfristig zur positiven Entwicklung eines Landes beigetragen hat. Die NGOs in der Entwicklungshilfe stellen keine kritische Stimme dar. Trotz großer Erfolge der Umwelt- und Klimabewegung: Die Meta-Ziele – Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen, Erhalt der Artenvielfalt, saubere Meere, Schutz der Wälder – sind nicht nur nicht erreicht, sie stehen wieder zur Disposition. Es fehlt eine kritische Selbstreflexion, was die Umweltverbände in der Vergangenheit besser hätten machen können. Statt Konfrontation mit den Verursachern der Schäden hat Kooperation zur Selbstentmachtung der NGOs geführt. Die Umstellung des fossilen Energiesystems auf regenerative Energien führt zu einer stetigen Verteuerung aller Preise für Güter- und Dienstleistungen. Effektive Klimapolitik muss einkommensschwache Schichten davor schützen, sonst erhält sie keine Unterstützung. Deshalb war es ein katastrophaler Fehler, das Klimageld nicht auszuzahlen. Der Lebensmittelmarkt ist nicht transparent und schützt Verbraucher nicht vor Täuschung und Gefährdung ihrer Gesundheit. Verbraucher können die Qualität der Lebensmittel nicht beurteilen. Wahlfreiheit existiert nicht. Staatsversagen: Weil Verbraucher selbst nicht nachprüfen können, ob Lebensmittel ihnen schaden, kann der Staat sich der Verpflichtung, seine Bürger vor gesundheitlichen Schäden und Täuschung zu schützen, entziehen. Wichtige NGOs und Bio-Verbände kooperieren mit den Verursachern der gewaltigen Umweltschäden der Landwirtschaft – z.B. in der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ und in der „Borchert-Kommission („Tierwohl-Label“). Sie unterstützen den uneffektiven Subventionswahnsinn in der Landwirtschaft. Norbert Häring

Placeholder

About

Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der “alten Denkschablonen “. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine “grüne” Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer “besseren Welt” verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

Mitglieder

Zeen placeholder
Gut zu wissen
Informationen zu akutellen Themen