Klarheit rund um Lebensqualität. Darüber, welche Rolle Lebensqualität bei Lebengestaltung und Lebens-Kunst spielen kann und soll, gibt es bei der Bewusstseins-Elite sehr stabile Vorstellungen. Klar wird auch, welches die grössten Lebensqualitäts-Killer und -Förderer beim Konsum sind. Es ist bereits fünf Jahre her (2004), seit die erste SensoNet-Befragung über Lebensqualität stattfand. Das erlaubt es, bei einigen Fragestellungen Zeitvergleiche zwischen den Antworten von 2004 und jenen von 2009 vorzunehmen.
Stabile Aussagen rund um Lebensqualität
Lebensqualität lässt sich bekanntlich nicht definieren, nur umschreiben, und einige solcher Umschreibungen wurden vor fünf Jahren und jetzt auf ihre Zustimmungstauglichkeit getestet. Beim in den nächsten beiden Grafiken dargstellten Zeitvergleich fällt die hohe Konstanz der Auffassungen rund um Lebensqualität auf. Alle Veränderungen bewegen sich im minimalen Zufallsbereich, das heisst, wir können von weitgehend konstanten Auffassungen ausgehen. Einzig die Meinung, Lebensqualität sei dauerhafte Wellness, findet deutlich noch weniger Zustimmung als damals.
Sonst aber finden wir vor fünf Jahren wie heute eine hohe Zustimmung zu diesen Aspekten von Lebensqualität:
– Lebensqualität bedeutet Zufriedenheit – und umgekehrt.
– Für Lebensqualität gibt es keine allgemeingültigen Bedeutungsgehalte, nur individuelle.
– Lebensqualität bedeutet ganz allgemein den Vorrang von Qualität vor Quantität.
– Lebensqualität ist tatsächlich der beste Leit-Wert, das heisst Richtschnur bei der eigenen Lebensgestaltung.
– Damit ist Lebensqualität auch Sinn und Ziel der höchsten Form von Lebensgestaltung, also von Lebenskunst.
– Luxus besteht nicht länger aus materiellen Gütern, sondern aus Lebensqualität.
– Lebensqualität ist kein Ego-Trip, ohne die anderen gibt es keine Lebensqualität.
Tendenziell gewachsen ist die Zustimmung zur Koppelung von Lebensqualität und Reife.
Dynamik bei der Frage nach Verantwortlichkeit für Lebensqualität
Gar drei Punkte für einen Zeitreihenvergleich stehen uns bei der Frage zur Verfügung, wer oder was für die eigene Lebensqualität verantwortlich sei, die Aussenwelt oder man selbst. Dabei gibt es zwei Erkenntnisse: Nach wie vor dominiert das Prinzip Eigenverantwortung in Sachen Lebensqualität. Rund zwei Drittel sehen nach wie vor sich selbst dafür mehr oder weniger mehrheitlich zuständig, und nur eine kleine Minderheit glaubt, für die eigene Lebensqualität sei mehrheitlich die Aussenwelt verantwortlich.
Andererseits ist eine deutliche Tendenz feststellbar, wonach das Prinzip Eigenverantwortung etwas zurückgefahren wird. Man fühlt sich zwar immer noch mehrheitlich selbst zuständig, doch man gesteht der Aussenwelt einen etwas grösseren Einfluss auf die eigene Lebensqualität zu als auch schon. Mag sein, dass die Erfahrungen der Wirtschaftskrise da einen etwas allzu hochmütigen Glauben an die eigenen Gestaltungskräfte leicht gedämpft haben. Was nichts daran ändert, dass Lebensqualität nach wie vor mehrheitlich Do-it-yourself ist.
Es wird interessant sein, die weitere Entwicklung dieser Balance zu verfolgen…
Lebensqualitäts-Killer und Förderer beim Konsum
Schon vor fünf Jahren haben wir gefragt, was die grössten Lebensqualitäts-Killer und -Förderer beim Konsum seien. Bisher haben wir die Frage nicht wiederholt (das wird demnächst geschehen), doch können wir annehmen, dass sich auch da nicht allzu viel geändert hat. Wir präsentieren Ihnen deshalb hier die Originalberichterstattung aus dem Jahr 2004 über Lebensqualitäts-Killer und Lebensqualitäts-Förderer. Könnte Ihnen zur Anregung dienen, vor allem, wenn Sie selber Anbieter sind, der Kunden gewinnen und behalten will.
Juni 2009, Andreas Giger