schizo wirtschaft
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Deutsche Firmenkultur, deutscher Mindset: Dienst nach Vorschrift

schizo wirtschaftGallup-Studie: Führungskräfte sind der wahre Produktivitätskiller. Hätten sie gute Führungskräfte, würden deutsche Unternehmen 105 Milliarden mehr Umsatz im Jahr machen. Stattdessen leisten sie sich Manager, die den Mitarbeitern die Arbeitsfreude vergällen. Die meisten Mitarbeiter machen nur Dienst nach Vorschrift. Nur 15 Prozent der Leute sind mit Hand, Herz und Verstand bei der Arbeit.

Das Gros der Mitarbeiter will in erster Linie unauffällig sein: 70 Prozent der Beschäftigten sind emotional gering gebunden und machen lediglich Dienst nach Vorschrift. Das belegt die aktuelle Untersuchung von Gallup. Im Engagement Index veröffentlicht das Marktforschungsunternehmen alljährlich, wie es um die Mitarbeiterbindung, die Motivation der Angestellten und um deren Verhältnis zu Chefs und Unternehmen steht und wie sich das auf die Produktivität des Unternehmens auswirkt.

Die Folge dieser inneren Kündigungen sind hohe Fehlzeiten und niedrige Produktivität. Außerdem ist jemand, dem das eigene Unternehmen egal ist, kein guter Markenbotschafter.

Merkwürdigerweise haben laut Gallup-Umfrage 2016 immerhin 40 Prozent der Führungskräfte eine Weiterbildung besucht haben, um den Umgang mit ihren Mitarbeitern zu verbessern. Das aber wohl ohne Erfolg. >> wiwo.de

 

Das Ende der heilen Welt?

Die Wirtschaft sind wir alle. Und diese Wirtschaft ist krank. Unternehmen, Mitarbeiter und Konsumenten sind in sich gespaltene Akteure, die verdeckt opportunistisch und gegen ihre eigenen langfristigen Interessen handeln und dies ausblenden, je nachdem in welcher Rolle und an welchem Punkt der Wertschöpfungskette sie gerade auftreten. Zusammen erzeugen sie eine Marktdynamik auf Selbstzerstörungskurs.

Die Arbeitsweltexperten Christian Scholz und Joachim Zentes nehmen sich aktuelle Beispiele für derartige Widersprüche vor. Ob Daimler, Uber oder Amazon: Sie sehen Unternehmensethik ohne Realitätsbezug, Prozessketten ohne Kontrolle, Mitarbeiter ohne Bindung, Konsumenten ohne Verantwortung. Und sie zeigen, wie wir uns am eigenen Schopf aus dem Dilemma befreien und zu einer neuen gesellschaftlichen und unternehmerischen Vernunft finden könnten, die nachhaltigen Erfolg und neue Lebensqualität liefert.

Unsere Wirtschaft krankt an inneren Widersprüchen. Zwei renommierte Wirtschaftsprofessoren fordern eine neue ökonomische Vernunft.

Jeder Einzelne ist Teil des Wirtschaftssystems. Doch dieses System funktioniert nicht mehr, weil jeder alles will: als Unternehmer günstiger als andere produzieren und Gewinn machen, als Mitarbeiter beste Arbeitsbedingungen haben und viel verdienen, als Kunde immer billiger und immer bequemer einkaufen, und zwar beste Qualität, und als Bürger die Zukunft der Kinder sichern und die Umwelt retten. Alle Akteure agieren „gespalten“, je nachdem in welcher Rolle und an welchem Punkt der Wertschöpfungskette sie gerade stehen.

Das Ergebnis ist eine Schizo-Wirtschaft, in der das eigene Handeln nicht den Normen entspricht, an denen man das Handeln der anderen misst oder die man selbst angeblich einhält. Ökonomische und soziale Irrwege sind die Folge: grotesk verschiedene Löhne für gleiche Arbeit, nicht deklariertes Pferdefleisch in Fertiggerichten, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, unlautere Verträge, andererseits aber auch überzogene Ansprüche, opportunistisches Verhalten und mangelndes Verantwortungsbewusstsein von Mitarbeitern und Konsumenten.

Die renommierten Wirtschaftsprofessoren Christian Scholz und Joachim Zentes decken die Ursachen dieser Widersprüche auf und fordern ein radikales Umdenken aller Wirtschaftsakteure. Sie zeigen Wege zu einer nachhaltigen, sozialen und erfolgreichen Wirtschaft auf, von der alle Beteiligten profitieren. Das Ergebnis: ein fundiertes Plädoyer für eine neue ökonomische Vernunft.

Die Autoren
Christian Scholz und Joachim Zentes sind Professoren für Betriebswirtschaftslehre an
der Universität des Saarlandes und Direktoren des Europa-Instituts der Universität. Sie
leiten das dortige MBA-Programm. Daneben ist Christian Scholz Direktor des Instituts
für Managementkompetenz, schreibt seine Kolumnen und bloggt »Per Anhalter durch
die Arbeitswelt«. Joachim Zentes ist Direktor des Instituts für Handel & Internationales
Marketing und Mitherausgeber von Marketing ZFP – Journal of Research and
Management. >> Buch-Shop

 

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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der “alten Denkschablonen “. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine “grüne” Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer “besseren Welt” verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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