Joachim Galuska
Joachim Galuska

DAS NEUE WILDE DENKEN

„Denke wild und liebe!“ – so ließe sich der Ansatz der Völkerkundlerin Christina Kessler zusammenfassen. Sie beschreibt die Faktoren, die in der westlichen Zivilisation zu einer Trennung von Innen- und Außenwelt und zu einer dominant außen orientierten Lebenshaltung geführt haben. Diese trennende Wahrnehmung löste bereits zahlreiche Krisen auf gesellschaftlicher, ökonomischer und ökologischer Ebene aus. Konkurrenzdenken, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen sowie die Deformation von Kultur und Gesellschaft sind ebenfalls Folge dieser Trennung.

Begegnung von Wissenschaft und Weisheit

Dem trennenden rationalistischen Denken stellt Kessler das “Wilde Denken” gegenüber, das in allen alten Weltkulturen vorherrschte: Es richtet sich auf das Gemeinsame, Universelle, Verbindende – den geistigen „Weltinnenraum“ (Rilke) aus; es nimmt die Einheit und Interdependenz alles Existierenden wahr.

Kessler führt die Erkenntnisse des französischen Ethnologen Claude Lévi-Strauss weiter, der in den 1960er Jahren diese zwei grundlegend verschiedene Strukturen des Denkens beschrieb. Jedoch stehen die beiden Denkarten nicht im Gegensatz zueinander – das “Wilde Denken“ ist im Menschen von Natur aus komplementär zum rationalen Denken angelegt. Die Autorin zeigt, wie die Wiederbelebung des „Wilden Denkens“ neue evolutionäre Wege der Wahrnehmung, des Bewusstseins, der Kreativität und der ethischen Intelligenz des Menschen öffnen kann.
Als Synonym für Bewusstsein verwendet Christina Kessler den Begriff Liebe in einem neuen, umfassenden Verständnis: Liebe als immaterielle Verbindung zwischen allem, was ist. Liebe als dynamische Kraft, die nach Verbindung strebt. Liebe als Synonym für das Prinzip Leben.

Die Autorin eröffnet in ihrem Ansatz einen auf jahrzehntelanger weltweiter Forschung basierenden Lösungsweg, der als Kompass dienen kann für den grundlegenden Gesellschafts- und Kulturwandel, der sich seit einigen Jahren abzeichnet: “Wir sollten den Quantensprung, der gerade stattfindet, nicht aufhalten, sondern ihn mit allen Kräften unterstützen, indem wir selber zu lieben wagen. Im Grunde haben wir gar keine andere Wahl. Der Mensch der Zukunft wird ein Liebender sein. Oder er wird nicht mehr sein. Was uns bevorsteht ist eine Wende zum Wesentlichen.”

Über die Autorin:
Dr. phil. Christina Kessler studierte Ethnologie, Soziologie, Vergleichende Religionswissenschaften und Philosophie. Für ihren integralen Ansatz, der die prozesshafte Struktur der inneren Wesensschau widerspiegelt, erhielt sie das nur selten vergebene Stipendium der Ludwig-Maximilians-Universität München für außerordentlich begabten wissenschaftlichen Nachwuchs. Seit 2002 vermittelt Kessler ihren Ansatz weltweit in Vorträgen, Seminaren und Ausbildungen. Sie ist Referentin auf internationalen Kongressen und kooperiert mit zahlreichen Projekten, die sich um das neue Paradigma ranken. 2008 wurde ihre Arbeit mit dem Internationalen Otto-Mainzer-Preis, New York ausgezeichnet. www.christinakessler.com

Bewusstsein – Grundlagen, Anwendungen und Entwicklung

Angesichts der enormen technologischen Fortschritte und unseres Wissens über unsere äußere Natur benötigen wir ein neues Gleichgewicht in der Vertiefung und Erweiterung des Wissens und der Kompetenzen unseres „Weltinnenraums“ (Rilke), unseres Bewusstseins. Dies erfordert eine zunehmende wissenschaftliche Erforschung dessen, wie unser Bewusstsein funktioniert: biologisch, psychologisch, spirituell, sozial, individuell, kollektiv, ästhetisch. Es erfordert darüber hinaus die Entwicklung einer Bewusstseinskultur, die uns hilft, uns unseres Bewusstseins bewusst zu werden. Und schließlich geht es darum, diese besondere Würde unseres Menschseins, Bewusstsein zu besitzen, verantwortlich weiterzuentwickeln, unseren Platz in der Evolution besser zu verstehen und mehr und mehr bewusste Gestalter unseres Lebens und unseres Zusammenlebens zu werden.

Das Werk stellt diese fundamentale Qualität unseres Menschseins ins Zentrum und lässt Menschen zu Wort kommen, die sich im deutschsprachigen Raum am fundiertesten und intensivsten seit Jahrzehnten mit dieser Thematik beschäftigen.

Das Werk beleuchtet einerseits den aktuellen Stand der Wissenschaft zu wesentlichen Schwerpunkten und gibt andererseits neue Einblicke in das Potenzial unseres Bewusstseins.

Das Buch:
“Bewusstsein – Grundlagen, Anwendungen und Entwicklung”
Joachim Galuska (Hg.) November 2013 – Paperback, 239 Seiten 24,95 €
Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin

Artikel-LINK
Eine gesellschaftliche Revolution

DAS NEUE WILDE DENKEN
Leserwertung hier klicken1 Bewertung
55

About

Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der „alten Denkschablonen „. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine „grüne“ Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer „besseren Welt“ verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

Gut zu wissen
Informationen zu akutellen Themen