Ist die grösste Fachhandelsmesse BIOFACH in Nürnberg zur Showbühne für Rewe, Lidl oder Aldi mutiert? „Bewusste Ernährung muss nicht teuer sein.“ Aber qualitativ sicher nicht besser, positiv ausgedrückt. Der alteingesessene Bio-Fachhandel schaut irritiert bis ratlos auf diese Entwicklungen. Seit Jahren versucht er Konsumenten zu erklären, warum es richtig und wichtig ist, Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft zu stärken und mehr Bio zu kaufen. Das scheint vielen auch einzuleuchten. Aber anstatt dafür in den Biomarkt um die Ecke zu gehen, bleiben viele dort, wo sie auch sonst hingehen: im Supermarkt, in der Drogerie, im Discounter. Der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN), der unabhängige kleine Bioläden und große Biomarktketten gleichermaßen vertreten soll, hat einen erstaunlichen Weg gefunden, mit dieser Entwicklung umzugehen: weggucken. Das ist allerdings nichts Neues in diesem Umfeld, alle Versuche in den letzten Jahren haben gezeigt, die Branche ist überwiegend unbelehrbar, mit guten Grund technikfeindlich aber bis heute gegenüber den Möglichkeiten (Bio123) zugeknöpft und untereinander ist das Verhalten auch nicht wirklich grün… Beratungsresistente Pioniere der Branche entpuppen sich angesichts der Entwicklung überfordert – wichtige Entscheidungen wurden jahrelang vermieden (eigene Branchen-Plattform nach Zalando-Prinzip bis heute verpasst) und jeder der nicht der Friend & Family Gemeinde angehört, wird gemieden. Die temporären Ausreisser z.B. von Rapunzel, die trotz aller Beteuerung eine Zusammenarbeit mit amazon unternommen hatten, zeichnen ein Bild der Verunsicherung. Die Deutschen kaufen mehr Bio. Aber nicht zwangsläufig dort, wo es die Pioniere gerne hätten. An dieser Entwicklung ist auch der Bio-Fachhandel selbst schuld. Hier ein Detailbericht mit Zahlen und Fakten: Mehr…