Grundlage für eine detailliertere militärische Forschung und Entwicklung im Bereich der Steigerung menschlicher Fähigkeiten
Das Zentrum für Entwicklung, Konzepte und Doktrin (Development, Concepts and Doctrine Centre, DCDC) hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Wehrplanung der Bundeswehr die künftigen Auswirkungen der Human Augmentation (HA) untersucht und damit die Grundlage für eine detailliertere Forschung und Entwicklung im Verteidigungsbereich geschaffen.
Das Projekt umfasst Forschungsarbeiten deutscher, schwedischer, finnischer und britischer Verteidigungsexperten, um zu verstehen, wie sich neue Technologien wie Gentechnik, Bioinformatik und die Möglichkeit von Gehirn-Computer-Schnittstellen auf die Zukunft von Gesellschaft, Sicherheit und Verteidigung auswirken könnten. Die ethischen, moralischen und rechtlichen Herausforderungen sind komplex und müssen gründlich bedacht werden, aber die HA könnte eine neue Ära strategischer Vorteile mit möglichen Auswirkungen auf das gesamte Spektrum der Streitkräfteentwicklung einläuten.
HA-Technologien bieten ein breites Spektrum an Möglichkeiten für heute und in Zukunft. Es gibt ausgereifte Technologien, die heute mit überschaubaren politischen Erwägungen integriert werden könnten, wie personalisierte Ernährung, tragbare Geräte und Exoskelette. In der Zukunft gibt es andere Technologien, die ein größeres Potenzial versprechen, wie die Gentechnik und Gehirn-Computer-Schnittstellen. Die ethischen, moralischen und rechtlichen Implikationen der künstlichen Intelligenz sind schwer abzusehen, aber eine frühzeitige und regelmäßige Auseinandersetzung mit diesen Fragen ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die künstliche Intelligenz wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen, denn sie ist das Bindeglied zwischen den einzigartigen Fähigkeiten von Menschen und Maschinen. Die Gewinner künftiger Kriege werden nicht diejenigen sein, die über die fortschrittlichste Technologie verfügen, sondern diejenigen, die die einzigartigen Fähigkeiten von Mensch und Maschine am effektivsten integrieren können.
Die wachsende Bedeutung der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ist bereits weithin anerkannt, doch wurde dies bisher aus einer technologiezentrierten Perspektive diskutiert. Dieses HA-Projekt stellt das fehlende Teil des Puzzles dar.
www.gov.uk/government/publications/human-augmentation-the-dawn-of-a-new-paradigm
Haftungsausschluss
Der Inhalt dieser Veröffentlichung stellt nicht die offizielle Politik oder Strategie der britischen Regierung oder des britischen Verteidigungsministeriums (MOD) dar.
Darüber hinaus stellen die Analyse und die Ergebnisse nicht die offizielle Politik oder Strategie der Länder dar, die zu dem Projekt beitragen.
Sie geben jedoch die Auffassung des Development, Concepts and Doctrine Centre (DCDC), einer Abteilung des britischen Verteidigungsministeriums, und des Bundesamtes für Wehrplanung (BODP), einer Abteilung des deutschen Bundesministeriums der Verteidigung, wieder. Es basiert auf der Kombination von aktuellem Wissen und Erkenntnissen von Fachexperten mit Einschätzungen des potenziellen Fortschritts von Technologien in 30 Jahren, die Überlegungen und Ableitungen für den zukünftigen Menschen und die Gesellschaft unterstützen.
Veröffentlicht am 13. Mai 2021
