Ein Ex-Mitarbeiter packt aus. Flüchtlingskrise, Ukraine-Krieg, Corona und Faktenchecker: Der ehemalige Tagesschau-Redakteur Alexander Teske @aleksteske über Meinungsmache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk “Die politische Haltung schlägt auf die journalistische Bewertung durch. Staatsfunk, Lügenpresse, Propaganda? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steckt in der Vertrauenskrise. ARD und ZDF stehen bei vielen Zuschauern in dem Ruf, nicht mehr objektiv zu berichten, sondern links-grüne Politik zu befördern. Haben die Kritiker recht oder ist das überzogen? Alexander Teske, 1971 in Leipzig geboren, arbeitete lange beim MDR und war sechs Jahre Planungsredakteur der Tagesschau. Seine Erfahrungen hat er in dem neuen Enthüllungsbuch „Inside Tagesschau“ (Langen Müller Verlag) zusammengefasst. Wir haben Teske in Berlin getroffen.Man wird dort keinen Redakteur mit AfD-Parteibuch finden, und CDU-nahe Redakteure sind unterrepräsentiert. Hinzu kommt, dass die Nachrichten oft nicht vom Erkenntnisinteresse der Zuschauer her gedacht werden. Denken Sie an die Corona-Zeit, als auf Regierungslinie berichtet wurde und Kritiker als „Schwurbler“ abgetan wurden. Man hätte nie berichtet, dass ein Deutscher auf diesem Stadtfest (in Chemnitz) von ausländischen Mitbürgern erstochen wurde. Erst als in der Folge protestierende Neonazis auftauchten und Verfassungsschutzpräsident Maaßen sagte, es habe keine rechten Hetzjagden auf Migranten gegeben, wollte die Tagesschau das Thema regelrecht am Kochen halten. Über die Auswahl der Gesprächspartner und der Schlagzeilen wurde Maaßen für „untragbar“ erklärt. So bekam die Geschichte den gewünschten „Spin“.” Die Chefs vom Dienst, etwa zehn Personen, treffen 90 Prozent der Entscheidungen über die Themen, Schlagzeilen und Bilder. Diesen kleinen Kreis kennt in der Öffentlichkeit niemand, die Mitglieder bleiben anonym, müssen sich nicht öffentlich rechtfertigen, ticken alle sehr ähnlich und können sogar ihre Nachfolger selbst aussuchen. Das hat Auswirkungen auf die Berichterstattung.” VIDEO “Als Sofortmaßnahmen könnte man die Chefpositionen zeitlich befristen und öffentlich ausschreiben, auch das Rückkehrrecht nach beruflichen Ausflügen in die Politik müsste abgeschafft werden. Nordkurier
Ein Ex-Redakteur packt aus
Nordkurier: Heimliche Strippenzieher bei der Tagesschau