Nachhaltigkeit am Ende?

Greenwashing und die politische Vereinnahmung von ESG

Nachhaltigkeit am Ende? Ukraine-Krieg und schlechte Performance stürzen Investitionen mit ökologischen Ansprüchen in eine Sinnkrise. Der Trend zum nachhaltigen Investieren ist ungebrochen. Doch die Kritik und Greenwashing wächst. Die Nachhaltigkeit ist in der Finanzbranche nicht aus der Mode zu bringen. Eine wachsende Zahl von Anlageprodukten trägt den Zusatz «sustainable» oder «ESG» im Namen. Damit signalisieren die Herausgeber, dass sie sich mit Blick auf ihre ökologischen, sozialen und Governance-Ansprüche (E, S, G) von herkömmlichen Investitionen abheben. Der Begriff der Nachhaltigkeit ist schwammig formuliert, die einhergehenden ESG-Ratings durch spezialisierte Agenturen sind inkonsistent und schwierig vergleichbar. Das gibt den kritischen Stimmen gegenüber dem ESG-Label Auftrieb. Sie sehen hinter den hehren Ansprüchen vor allem eine Marketingmasche, um die Produkte besser zu verkaufen: Nachhaltige Fonds kommen besonders bei der begehrten jüngeren Kundschaft gut an, zudem können für diese höhere Gebühren verlangt werden. Auch die Uno-Entwicklungsziele SDG, zu denen sich viele Unternehmen verpflichtet haben, postulieren mitunter die «Förderung von friedlichen und integrativen Gesellschaften». So gelten Waffenhersteller heute nicht mehr per se als Branche, die für ESG-konformes Investieren ausgeschlossen werden müssen. Der Widerstand gegen ESG gründet aber nicht nur auf der kritischen Einstellung internationaler Asset-Manager gegenüber fossilen Energien, sondern ist auch stark ideologisch gefärbt. So gilt ESG in gewissen konservativen oder libertären Kreisen als Auswuchs eines «woken Kapitalismus». –Sustainable Debt Slavery– Lautstarke Exponenten wie der Investor Peter Thiel sehen ESG nicht nur als Vorwand, um höhere Gebühren zu verlangen, sondern auch als Vehikel der Regierung, um die Unternehmen stärker zu kontrollieren. Neue Züricher Zeitung

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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der „alten Denkschablonen „. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine „grüne“ Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer „besseren Welt“ verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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