How will Capitalism end
How will Capitalism end

Am Sterbebett des Kapitalismus

Wolfgang Streeck, em. Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln, meint, dass der Kapitalismus an den von ihm selbst produzierten Widersprüchen implodieren wird: der Umweltkrise, der Polarisierung von Arm und Reich, der zunehmenden Verschuldung. Er wird am Mangel an GegnerInnen zugrunde gehen, die ihm in der Vergangenheit immer die Reformen abgerungen haben, die das Überleben des Systems sicherten. Sahra Wagenknecht hingegen meint, als Vertreterin der LINKEN, dass es sehr wohl potente Gegenkräfte und dass es einen Weg jenseits des nackten Neoliberalismus gibt. Statt Implosion also – Transformation.“

Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende

Wolfgang Streeck, lange Zeit Direktor des Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln, setzt sich seit Langem mit der Kapitalismuskritik auseinander. Er formuliert das in Köln mit historischer Nüchternheit: „Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.“ Vor 250 Jahren gestartet, werde der Kapitalismus nun von seinen „drei apokalyptischen Reitern“ heimgesucht: sinkendes Wachstum, wachsende Ungleichheit, steigende Schulden. Die drei Dynamiken verstärken sich gegenseitig.

Auf den Treppen stehen Ordner in gelben Westen und halten die Kapitalismuskritiker auf, nur gruppenweise werden sie vorgelassen. Der Eintritt ist frei an diesem Abend – und das lässt die Nachfrage steigen. Geschätzte 2.000 Besucher wollen in den Hörsaal der Kölner Universität. Demgegenüber steht das Angebot von ein paar Hundert Sitzplätzen. Kapitalismuskritik, live und prominent, ist ein knappes Gut.

Es gibt gute Gründe für diese Nachfrage, und damit auch gute Gründe, die von der Rosa-Luxemburg-Stiftung am Dienstag Abend veranstaltete Diskussion mit der Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht und dem Soziologen Wolfgang Streeck zu besuchen. Zwar boomt die Wirtschaft in Deutschland, aber darunter boomt auch etwas anderes: das Unwohlsein an der kapitalistischen Gegenwart.

Dazu gehören Werkverträge, Leiharbeit, Minijobs. Es ist das ganze prekäre Dickicht am unteren Ende des Arbeitsmarktes, in dem viele längst auf Dauer verfangen sind. Die Banken, die nach der Finanzkrise fast ebenso unreguliert spekulieren können wie vorher. >> ZEIT Online

 

How Will Capitalism End?: Essays on a Failing System

by Wolfgang Streeck The provocative political thinker asks if it will be with a bang or a whimper In How Will Capitalism End? the acclaimed analyst of contemporary politics and economics Wolfgang Streeck argues that capitalism is now in a critical condition. Growth is giving way to secular stagnation; inequality is leading to instability; and confidence in the capitalist money economy has all but evaporated. Capitalism’s shotgun marriage with democracy since 1945 is breaking up as the regulatory institutions restraining its advance have collapsed, and after the final victory of capitalism over its enemies no political agency capable of rebuilding them is in sight. The capitalist system is stricken with at least five worsening disorders for which no cure is at hand: declining growth, oligarchy, starvation of the public sphere, corruption and international anarchy.

In this arresting book Wolfgang Streeck asks whether we are witnessing a long and painful period of cumulative decay: of intensifying frictions, of fragility and uncertainty, and of a steady succession of “normal accidents.” >> Buch7

Am Sterbebett des Kapitalismus
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Nachhaltigkeit + die Entdeckung Trojanischer Pferde…

Populäre Projektionen dessen, wie eine Bewusstseinsveränderung aussehen wird, sind in den meisten Fällen nur eine Neugestaltung der „alten Denkschablonen „. Eine größere, bessere Box, in der das Paradigma aufgewertet wird, das die Bedingungen verbessert, unter denen wir unsere Sucht auf eine „grüne“ Art und Weise genießen können.

So wichtig wie das ökologische Bewusstsein ist, es ist nicht genug. Das neue Paradigma kann nicht aus der intellektuellen Abstraktion einer dualistischen Interpretation einer „besseren Welt“ verwirklicht werden, die auf der Infrastruktur der existierenden Varianten-Matrix aufbaut, die dieses Paradigma erzeugt.

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