Es klingt zunächst etwas abwegig: Die Ethik soll ins Marketing einziehen. Ausgerechnet in die Disziplin, der von Seiten der Gesellschaft gerne attestiert wird, dass sie nicht mit lauteren Mitteln arbeitet. Stimmt, genau so klingt das: Trust me I am lying. Warum sollte es also ausgerechnet jetzt funktionieren? Das fragte sich die Branche beim 16. Deutschen Marken-Award im Capitol in Düsseldorf und es zeigte sich erneut, dass sich hier nicht nur Manager und Marketer tummeln, sondern auch echte Legenden. Wie zum Beispiel Oli Kahn, der Titan hat weder etwas mit Ethik noch mit Kompetenz in dieser Richtung zu tun, und genau das ist Marketing, mit Promigesichtern zusammenhanglos agieren. Also was will die Branche: “Wir sind an einem Tipping-Point angekommen, denn der VW Skandal ist ein besonders schwerer Fall, der noch lange nicht abgeschlossen sein wird.” Die Branche gibt zu: durch die sozialen Medien ist die kollektive gesellschaftliche Kontrolle so hoch wie nie. Werbe- und andere Lügen fliegen sofort auf. Und, Konsumenten fordern moralisch sauberes Handeln ein. Die beste Erkenntnis des Events: Es klingt verrückt, aber ethisch vertretbares Verhalten könnte zu einem Wettbewerbsvorteil avancieren!!! Wer jetzt ethische Korrektheit erwartet, muss noch länger warten, bis diese Erkenntnis gelebt wird und nicht nur plakativ kommuniziert… Mehr…