Max Warburg ist der Sohn des Gründers der Atlantik-Brücke, Eric M. Warburg, und der Großneffe des Architekten der US-Zentralbank FED, Paul M. Warburg. Olaf Scholz folgte 2021 Atlantik-Brücke-Mitglied Angela Merkel nach 16 Jahren als Bundeskanzler. Friedrich Merz wurde 2016 Vorsitzender des US-Vermögensverwalters Blackrock in Deutschland und 2024 Kanzlerkandidat. Die Hamburger Warburg-Bank stellte sich ab 2016 als ein zentraler Akteur im milliardenschweren Cum-Ex-Skandal heraus – dem größten Steuerbetrug der deutschen Geschichte – doch nach einem vertraulichen Treffen zwischen den Warburg-Chefs und Bürgermeister Scholz wollte die Hamburger Finanzbehörde auf Steuerrückforderungen plötzlich verzichten. Vor einem Untersuchungsausschuss konnte sich Olaf Scholz später nicht mehr an die delikaten Gespräche erinnern. Josef Joffe, Atlantik-Brücke-Mitglied und Mitherausgeber der Wochenzeitung Die Zeit, warnte Bankier Warburg derweil vor Recherchen seiner eigenen Zeitung und verschob deren Veröffentlichung. In einer Mail an Warburg schrieb er zudem: “Selbstverständlich graben Journalisten nie etwas aus. Sie kriegen es auf den Schreibtisch.” Der heutige Präsident des deutschen Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, war zuvor Anwalt und Partner der New Yorker Kanzlei Shearman & Sterling, die den Cum-Ex-Steuerbetrug juristisch ermöglichte. 2021 traf sich Harbarth zu einem jährlichen Abendessen mit Angela Merkel im Bundeskanzleramt, als gegen diese und die deutsche Corona-Politik mehrere Verfahren liefen. Die Atlantik-Brücke pflegt seit ihrer Gründung 1952 Kontakte zum US-Geheimdienst CIA und vergab bis 2008 eine Auszeichnung, die nach dem ehemaligen stellvertretenden CIA-Direktor Vernon A. Walters benannt ist – zuletzt an Bertelsmanns-Erbin Liz Mohn. Die oben genannten Akteure sind hauptsächlich den Nachkriegsparteien CDU, SPD und FDP zuzuordnen. Die in den 1980er-Jahren auch als Anti-Kriegs-Partei gegründeten Grünen wurden mit Figuren wie Fischer (Kosovo-Krieg), Özdemir (Young Leader) und Nouripour (Vorstand) erfolgreich transatlantisch ausgerichtet. Swiss Policy Research
Zu Gast bei der Atlantik-Brücke
Blick hinter die Kulissen transatlantischer Netzwerke in Deutschland.